Belgrad - Bei den abschließenden Kosovo-Statusgesprächen am Mittwoch in Wien wird Serbien durch eine 25-köpfige Delegation vertreten sein. Das Verhandlerteam Belgrads wird von den Beratern des serbischen Präsidenten und des Regierungschefs, Leon Kojen und Slobodan Samardzic, geleitet. Die Kosovo-Serben vertreten Marko Jaksic, Leiter der Gemeinschaft serbischer Kommunen im Kosovo, und Goran Bogdanovic, Spitzenfunktionär der Serbischen Liste für Kosovo und Metohija (Metochien). Die serbisch-orthodoxe Kirche hat zu den Wiener Gesprächen drei Bischöfe - Irinej, Teodosije und Artemije - entsandt.

Das Verhandlerteam Belgrads werde in Wien sämtliche Vorschläge des UNO-Chefverhandlers Martti Ahtisaari zurückweisen, die die Souveränität und territoriale Einheit Serbiens gefährdeten, bekräftigte am Dienstag Aleksandar Simic, ein Berater des Regierungschefs Vojislav Kostunica.

Kein Optimismus

Unter Belgrader Beobachtern war vor Beginn der Gespräche kein Optimismus zu spüren. Der Lösungsvorschlag des UNO-Chefverhandlers sei kein Beitrag zur Lösung der Kosovo-Krise, sondern ein Dokument zur Auslösung eines Konflikts, meinte Dusan Janjic, Leiter des Belgrader Fonds für zwischenethnische Beziehungen, gegenüber dem Sender B-92.

Das Verhandlerteam Pristinas wird wie bei den vorjährigen Gesprächen vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Lutfi Haziri angeführt. Zu der Abordnung gehören auch alle anderen früheren Verhandler. Für Pristina sei der Vorschlag Ahtisaaris als Ganzes betrachtet "positiv", erklärte Haziri. Die kosovarische Seite hatte am vergangenen Freitag ihre Einwände formuliert, die konkrete technische Fragen betreffen. Die Gespräche sollen mit einer Pause am Wochenende bis 2. März dauern. Für den 10. März ist ein Gipfel zum Kosovo geplant. Danach will Ahtisaari die endgültige Version seines Lösungsvorschlages anfertigen und dem UNO-Sicherheitsrat zur Beschlussfassung unterbreiten. (APA)