Wien - Laut Karl Hofer, Beamter des Verteidigungsministeriums, ist der Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag nicht die "wesentliche Aufgabe" der Task Force von Verteidigungsminister Norbert Darabos. Bei seiner Befragung im Eurofighter-Untersuchungsausschuss am Dienstag meinte Hofer, es gehe bei der von Darabos ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe, bei der er selbst auch Mitglied ist, eher darum den Deal "billiger zu machen". Preisreduktionen hält der Beamte durchaus für möglich.

"Es gibt Punkte, wo Reduktionen möglich sind und uns der Bundesminister helfen kann", so Hofer. Genauere Angaben dazu wollte er aber nicht machen. "Wenn ich das hier sage, dann ist der ganze taktische Moment gegenüber der Firma (Eurofighter GmbH, Anm.) weg." Er kündigte an, dass politische Verhandlungen notwendig sein werden, um den Preis nochmal zu reduzieren. Es gebe einige Punkte, wo Darabos zu Recht sage "das ist mir zu teuer".

Hofers Erläuterungen zur Task-Force wurden von der ÖVP-Fraktionsvorsitzenden Maria Fekter ausgelöst, die wissen wollte, ob die Task Force schon einen Ausstiegsgrund gefunden habe. Dieser Vorstoß brachte Fekter die Bezeichnung "weiblicher James Bond" durch die FPÖ-Abgeordneten ein. Die Befragung wurde als nicht zum Beweisthema gehörig dann auch abgewürgt.

Ministerium widerspricht Beamten

Das Verteidigungsministerium hat den Aussagen des Beamten Karl Hofer vor dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss, wonach der Vertragsausstieg nicht die "wesentliche Aufgabe" der von Minister Norbert Darabos (S) eingerichteten Task Force sei, widersprochen. Es gebe eine Ministerweisung zur Einrichtung der Arbeitsgruppe, in der die Prüfung von Ausstiegsvarianten dezidiert genannt werde, sagte Darabos-Sprecher Answer Lang.

In der Weisung heißt es demnach: Die Task Force Luftraumüberwachungsflugzeuge habe unter Sicherstellung der lückenlosen aktiven und passiven Luftraumüberwachung eine gesamtheitliche Projektprüfung durchzuführen sowie Ausstiegsvarianten zu prüfen. Bei den Aussagen Hofers könne es sich nur um ein "Missverständnis" handeln, so Lang. Nach Angaben des Sprechers ist Hofer, dessen Befragung Dienstagabend noch im Gange war, kein Mitglied der Task Force. (APA)