Körperhafter und doch komplex gestrickter Power-Jazz mit dem Esbjörn-Svensson-Trio am Freitag im Wiener Konzerthaus
Redaktion
,
"Europe Invades!" - So stand im Mai 2006 am Cover des immer noch bekanntesten Jazzmagazins der Welt, des Chicagoer
Downbeat
, zu lesen. Und zum ersten Mal (!) in der 72-jährigen Geschichte des Blattes zierten Musiker aus der Alten Welt das Cover: jene des schwedischen
Esbjörn-Svensson-Trios
, um genau zu sein, das mit seinem körperhaften und doch komplex gestrickten Power-Jazz in den letzten Jahren die Jazzszene aufmischt.
Während jene Titelstory die seit einigen Jahren schwelende Diskussion über die Verlagerung des innovativen Schwergewichts des Jazz von den USA nach Europa anheizte (die letztendlich eine Debatte über die Definitionshoheit der improvisierten Musik ist), überhörte man fast, dass den seit 14 (!) Jahren kollaborierenden Herren Svensson (Klavier), Dan Berglund (Bass) und Magnus Öström (Schlagzeug) mit ihrer CD "Tuesday Wonderland" (ACT Music/Edel) eines ihrer substanzvollsten Opera gelungen ist: Übermalt doch der Pianist seine Piano-Lyrismen, in die sich in raffinierter Kontrapunktik die Elektro-Breakbeats abgelauschten Rhythmustexturen einklinken, immer wieder mit rauen, wie ferne Heavy-Metal-Echos anmutenden Sounds. (felb/ DER STANDARD, Printausgabe, 21.02.2007)
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