Foto: Cahiers du cinema
Wien - Der renommierten französischen, monatlich erscheinenden Kinozeitschrift "Cahiers du cinema" steht eine kleine Revolution bevor: Ab März wird das Heft unter dem Namen "e-Cahiers du cinema" auch vollständig im Internet und auf Englisch abrufbar sein. Man wolle damit "den zwei großen Bewegungen unserer Zeit, der digitalen Distribution und der Globalisierung der Medien" Rechnung tragen, heißt es in einer Aussendung.

Die 1951 gegründeten "Cahiers du cinema" haben eine bewegte Geschichte hinter sich, sie dienten jahrzehntelang als Forum und Leitmedium für Debatten in der französischen Filmszene, zu den Redakteuren zählten spätere Regisseure wie Francois Truffaut, Jacques Rivette, Claude Chabrol oder Jean-Luc Godard. Von existenziellen Krisen blieb das Blatt nicht verschont, aus einer starken Politisierung und oft schwer verständlichem Expertenjargon resultiert ein sehr eingeschränkter Leserzirkel, der sich erst Ende der 70er Jahre wieder vergrößerte. Die Charakteristika der "Cahiers" sind bis heute ausführliche Rezensionen, gründlich recherchierte Artikel und Kontextualisierung des Kinos.

Bereits jetzt gibt es online eine Vorab-Version der "e-Cahiers du cinema", bei denen das "e" sowohl für "elektronisch" als auch für "englisch" steht. Zusätzlich zu den Fotos der Printausgabe werden Trailer der besprochenen Filme in die Seiten eingefügt und Bilder mit Audiokommentaren versehen, in der Testausgabe kommt Regisseur David Lynch zu Wort, dem ein umfassendes Special gewidmet ist.

Die erste reguläre Ausgabe der "e-Cahiers du cinema" ist ab 9. März online abrufbar. (APA)