Beirut - Die anti-syrische libanesische Rumpfregierung will die Vereinten Nationen bitten, ihre Untersuchung zum Mord an dem früheren Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri ein drittes Mal zu verlängern. Das jetzige UNO-Mandat läuft am 15. Juni aus. Die Regierung in Beirut drängt nach offiziellen Angaben vom Dienstag auf eine Verlängerung um ein Jahr.

Die UNO-Untersuchung war immer wieder auf Hindernisse gestoßen, unter anderem weil Syrien in der Vergangenheit wenig Interesse an einer Zusammenarbeit in der Sache gezeigt hatte und wegen umstrittener Zeugenaussagen. Der Mord an Hariri ereignete sich vor zwei Jahren. Syrien wird verdächtigt in den Fall verwickelt zu sein, hat dies jedoch stets zurückgewiesen. Die Einsetzung eines internationalen Tribunals ist einer der Streitpunkte im anhaltenden Machtkampf zwischen Regierung und pro-syrischer Opposition, darunter die Schiiten-Bewegung Hisbollah, im Libanon.

Der UNO-Chefermittler Serge Brammertz erklärte im Dezember, dass die Untersuchung die Verbindung zu 14 späteren Gewalttaten zu Tage gefördert habe. Daher seien weitere Vernehmungen und Beweiserhebungen in Syrien erforderlich. Brammertz nannte die Kooperation Syriens "allgemein zufriedenstellend". (APA/Reuters)