New York - UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat zum Schutz der Flüchtlinge aus der sudanesischen Unruheprovinz Darfur die Stationierung von 6000 bis 11.000 Soldaten im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik gefordert. In einem am Dienstagabend in New York veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen schlug Ban zwei Optionen vor, die eine politische und militärische Mission einschließen.

Nach dem ersten Vorschlag würde eine sehr mobile etwa 6000 Mann starke Truppe mit Luftunterstützung zur Aufklärung und Intervention entsendet. Der zweite Vorschlag sieht vor, eine rund 10.900 Soldaten umfassende stärker bodengestützte Blauhelmtruppe einzusetzen. Ban ließ erkennen, dass er wegen der Risiken des Einsatzes zur Variante zwei tendiert.

In beiden Fällen wäre die Truppe in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena stationiert, ein Verbindungsbüro würde in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik eingerichtet. Das operationelle Hauptquartier hätte seinen Sitz in Abeche im Osten des Tschad. Die Truppe wäre auf drei Sektoren aufgeteilt, davon drei im Tschad und einer in der Zentralafrikanischen Repubklik. Laut Ban laufen Planungen für eine Vorbereitungsmission mit dem Kürzel MINUTAC.

Trotz internationalen Drängens lehnt Sudans Präsident Omar al-Bashir bisher eine UNO-Friedensmission in der Krisenregion Darfur ab. Der Sudan, der Tschad und Zentralafrika vereinbarten in der vergangenen Woche in Cannes mit Blick auf Darfur eine Art Nichteinmischungspakt. Der Tschad und Zentralafrika werfen dem Sudan vor, Aufstände gegen ihre Regierungen zu unterstützen; die sudanesische Regierung ihrerseits beschuldigt den Tschad, den Rebellen in Darfur zu helfen.

In Darfur bekämpfen sich seit Frühjahr 2003 regierungsnahe Milizen und Rebellen. Laut UNO-Schätzungen wurden etwa 200.000 Menschen getötet; mehr als zwei Millionen sind auf der Flucht. (APA/AFP)