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Die Komplikationsrate der Operation liegt je nach Ausgangslage des Patienten zwischen ein und fünf Prozent.

Foto: APA/Artinger
Wien - Die Mittwochvormittag in Gang befindliche Operation von Helmut Elsner zur Behebung von Verengungen (Stenosen) an den Herzkranzgefäßen an der Klinischen Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie am Wiener AKH bedeutete für den Betroffenen zwar eine erhebliche Belastung. Solche Eingriffe gehören aber seit vielen Jahren zu den täglich an Herzchirurgien der Industriestaaten durchgeführten Operationen. Der Ablauf, wie ihn ein in Fachkreisen bekannter Chirurg der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie der APA darstellte:

  • Narkose

  • Waschen des Patienten

  • Der Chirurg setzt einen Schnitt in der Mitte des Brustbeins und

    schafft dadurch einen Zugang zum Herzen.

  • An der Innenseite der Beine werden Venenstücke gewonnen, zum

    Beispiel von der Vena saphena magna (Sammelvene) am

    Unterschenkel. Sie werden als Ersatzstücke für die verengten

    Koronararterien verwendet.

  • Der Patient wird an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen

    (Sauerstoffanreicherung und Aufrechterhaltung des Blutkreislaufes

    über eine Pumpe).

  • Das Herz wird stillgelegt, die Bluttemperatur wird für die

    Operation auf 18 Grad abgesenkt.

  • Das Venenstück wird hinter, also unterhalb der Verengung an die

    Herzkranzarterie angenäht. Das obere Ende wird im Beginn der Aorta

    vor Abgang der großen Arm- und Kopfarterien eingenäht.

  • Das Blut wird wieder durch das Herz durchgeleitet und aufgewärmt.

    Das Herz beginnt meist von selbst wieder zu schlagen.

  • Prüfung der Dichtheit der Nähte.

  • bklemmen von Herz-Lungen-Maschine.

Unmittelbar nach dem Eingriff kommt der Patient auf die Intensivstation. Die intensivmedizinische Versorgung wird so kurz wie möglich gehalten. Bei einem guten Zustand des Betroffenen kann sie schon nach etwa einem Tag beendet werden. Es gibt die Möglichkeit, den Betroffenen in einem Überwachungsbett weiter zu beobachten. Binnen weniger Tage kommt der Patient dann wieder in ein normales Krankenzimmer. Üblicherweise dauert der Spitalsaufenthalt von Kranken auch nach Mehrfach-Bypass-Operationen nur noch zehn bis 14 Tage. Bei einer guten Wundheilung werden die Nähte zwischen dem achten und zehnten postoperativen Tag entfernt.

Die weitere Medikation von Patienten wie Helmut Elsner kommt immer auf den individuellen Befund an. Zu den routinemäßig verabreichten Arzneimitteln gehören Mittel zur Verhinderung der Thrombusbildung, zum Beispiel Clopidogrel bzw. niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS). Viele Patienten erhalten auch Cholesterinsenker, um die Atherosklerose zu bremsen. Hinzu können bestimmte Blutdruckmittel kommen.

Die Komplikationsrate der Operation liegt je nach Ausgangslage des Patienten zwischen ein und fünf Prozent. Die Bypass-Operation hat eine sehr gute langfristige Prognose. Der Großteil der Kranken ist damit lebenslänglich von ihren Problemen befreit.