Wien - Eingezäunte Hundezonen in der Stadt wirken auf den ersten Blick nicht gerade einladend: Das Gras ist - sofern überhaupt vorhanden - von Dutzenden scharrenden Hundepfoten niedergetrampelt, auch die restliche Vegetation wirkt mitgenommen. Dennoch sind derlei Gelände bei Frauerl und Herrl sehr beliebt, stellten Forscher bei einer Studie des Instituts für Freiraumgestaltung und Landschaftspflege (IFL) der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien fest.

Peter Eckl und Birgit Ramharter führten im Rahmen ihrer Diplomarbeit standardisierte Befragungen von Hundebesitzern an verschiedenen Hundezonen sowie von Experten durch. "Ausgewiesene Hundezonen sind gerade in Städten oft die einzige Möglichkeit für Tiere in Kontakte mit Artgenossen zu kommen", erklärte Eckl.

Daher sei es besonders bei kleineren Anlagen wichtig, dass es eine lückenlose Abzäunung um die Zonen gibt. Nur so können Besitzer ihren Liebling ohne Angst vor Repressalien von der Leine lassen.

Maßnahmenkatalog

Anhand der Befragungen haben die Boku-Forscher einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt, wie Fehler bei Anlage und Gestaltung vermieden werden können. So sollte sowohl bei der Zaungestaltung als auch bei der Bepflanzung darauf geachtet werden, dass sich die Hunde beim ausgelassenen Herumtoben nicht verletzen können.

Büsche mit großen Dornen sind dabei ebenso zu meiden wie Gehölze, deren Äste leicht abbrechen und so zu Verletzungsfallen werden. Ganz ohne Büsche oder sonstige Strukturierungen geht es auch nicht, die Hunde sollen sich bei Bedarf aus dem Weg gehen können, sonst sind Streitereien vorprogrammiert. Auf jeden Fall sollte es auf jedem Platz Wasser geben, die Hunde müssen wenigstens irgendwo trinken können.

Um die Wassernutzung auch bei Schlechtwetter zu ermöglichen, empfehlen die Experten, einen Bodenbelag zu wählen, der Wasser durchlässt. Große Pfützen in der Hundezone erfreuen bestenfalls so manchen Vierbeiner. Als günstig hat sich etwa Lavasand erwiesen.

Erstaunlich gut - besser als auf Gehsteigen und Straßen - funktioniert nach den Erfahrungen von Eckl und Ramharter das Wegräumen der Hundstrümmerl. "Die Hundehalter beaufsichtigen einander sozusagen gegenseitig, sie sorgen dafür, dass 'ihr' Gelände rein bleibt", berichtete Eckl. Teilweise finden sich Freiwillige, die auch sonst ein Auge auf die Ordnung in der Hundezone haben und aufmerksam über ihr Revier wachen.

Hundezonen sind neben allen Vorteilen für die Tiere aber auch für das Sozialleben von Menschen wichtig. Hier können gleichsam Dörfer in der Stadt entstehen, man kennt einander, tauscht Erfahrungen über Hunde aus oder spricht über Gott und die Welt. (APA)