Bregenz - Rund 140 Mitarbeiter der insolventen Wirkwarenfabrik Wolff in Hard (Bezirk Bregenz), die Anfang Jänner von der Huber Holding AG übernommen wurde, werden voraussichtlich in der Nachfolgefirma Lupus Textilveredelung GmbH weiter beschäftigt. Darüber wurde am Mittwochmittag die Belegschaft informiert, wie Mathias Boenke, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Huber, gegenüber der APA bestätigte.

Die 140 übernommenen Mitarbeiter arbeiteten in allen Bereichen, wie Boenke erklärte. Die Auswahl sei nach fachlicher Qualifikation und nach sozialen Gesichtspunkten erfolgt. "Die fachliche Qualifikation stand klar im Vordergrund. Wir müssen ja unternehmerisch denken und haben natürlich versucht, uns die Know-How-Träger zu sichern", betonte Böhnke. Zum anderen habe man sich bemüht, auch soziale Aspekte miteinzubeziehen.

Nach Hubers Informationen würden bei Wolff rund 275 Mitarbeiter beschäftigt. Etwa 50 arbeiteten in den Wolff-Shops, die von der Insolvenz nicht betroffen seien. "Wie es damit weiter gehen wird, entscheidet Herr Wolff", so Boenke. Wolff habe in der Betriebsversammlung angekündigt, etwa 20 dieser 50 Angestellten weiter beschäftigen zu wollen. "Für etwa 80 Mitarbeiter sehen wir derzeit leider keine Möglichkeit", erklärte Boenke. Die Information der Betroffenen erfolgte am Mittwochnachmittag.

Abhängigkeit von Großkunden

Die zu Beginn angenommene Abhängigkeit der Wirkwarenfabrik Wolff von dem britischen Großkunden Marks & Spencer von rund 70 Prozent habe sich als größer heraus gestellt. "Im Produktionsbereich dürften es eher 90 Prozent gewesen sein", meinte der Huber-Vorstand. "Das werden wir nicht von heute auf morgen umstellen können", so Boenke zur Zukunft der Nachfolgefirma. Langfristig sei es aber Ziel, von dieser Abhängigkeit wegzukommen. Man habe bereits von befreundeten Unternehmen im Textilbereich Unterstützung signalisiert bekommen. In Bezug auf Marks & Spencer wird Huber "alles daran setzen, zur alten Liefertreue und Verlässlichkeit zurück zu finden", betonte der Huber-Vorstand. Dann seien auch von Seiten des Großkunden größere Aufträge in Aussicht gestellt worden. Huber habe Interesse daran, den Standort langfristig zu sichern, so Boenke.

Die Wirkwarenfabrik Gebrüder Wolff GmbH hatte am 23. Jänner 2007 Konkurs angemeldet. Mit Passiva von 25,9 Mio. Euro handelte es sich um eine der größten Insolvenzen in Vorarlberg der vergangenen Jahre. (APA)