Brüssel - Die Europäische Kommission hat ein Hilfspaket in der Höhe von 17,5 Millionen Euro für die Opfer des Konflikts in Tschetschenien beschlossen. Dies teilte die Behörde am Mittwoch in Brüssel mit. Das Geld werde vor allem Flüchtlingen sowie gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu Gute kommen. Damit soll ihnen Schutz, Unterkunft und psychosoziale Hilfe geboten werden. Die finanziellen Mittel sollen außerdem zur Verbesserung ihrer Gesundheit und Wasserversorgung beitragen, sowie Schulungsprogramme und Arbeitsmöglichkeiten schaffen.

Obwohl der Tschetschenien-Konflikt an Ausmaß verloren habe, werde humanitäre Hilfe weiter dringend benötigt, begründete die EU-Kommission ihr Hilfspaket. Immer noch gebe es rund 180.000 im Land Vertriebene, was einem Viertel der Gesamtbevölkerung entspreche. Viele Flüchtlinge kehrten aus Inguschetien zurück und könnten aber nicht in ihre Häuser, weil diese zerstört seien. Die Lebensbedingungen besonders in der Hauptstadt Grosny seien weiterhin äußerst schlecht. Die Situation der Flüchtlinge sei meist prekär.

EU ist größter Geldgeber in Tschetschenien

Außerhalb der russischen Provinz Tschetschenien leben laut EU-Kommission etwa 20.000 Flüchtlinge in Inguschetien und 7.000 in Dagestan. Weitere 2.800 tschetschenische Vertriebene befinden sich demnach in Aserbaidschan und 1.800 in Georgien. Seit Beginn des Konflikts im Herbst 1999 stellte die EU-Kommission bereits mehr als 202 Mio. Euro für die Krisenregion bereit. Mit dem Beschluss von Mittwoch erhöht sich dies auf rund 220 Millionen. Die EU ist damit nach eigenen Angaben der größte Geldgeber in Tschetschenien. (APA)