Wien - Das Frühstück zwischen Kanzler und Vizekanzler dauerte diesmal besonders lang. Galt es doch, schon vor dem Ministerrat erhebliche Missstimmungen auszuräumen. Sei es nun die Kritik von VP-Klubchef Wolfgang Schüssel an der SPÖ, die Attacke von SP-Geschäftsführer Josef Kalina an Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, oder die Schüssel-Replik von SP-Klubobmann Josef Cap: In der Koalition hat es in den vergangenen Tagen gekracht.

Im Pressefoyer nach dem Ministerrat war dann alles wieder gut. Alfred Gusenbauer und Wilhelm Molterer lobten das Koalitionsklima und verkündeten auch Inhaltliches: So sollen Umweltminister Josef Pröll (VP) und Infrastrukturminister Werner Faymann (SP) bis 21. März eine Klimaschutz-Strategie entwerfen, die alle offenen Fragen klären soll - inklusive der, wer Regierungsbeauftragter wird.

Darüber hinaus will die Regierung eine Neubewertung des Ärztebedarfs in Auftrag geben. In diesem Zusammenhang hat auch Wissenschaftsminister Johannes Hahn (VP) jüngsten Äußerungen von Ärztekammerpräsident Reiner Brettenthaler widersprochen, wonach auch bei einer Aufhebung der Quotenregelung an den Medizin-Unis keine Ärzteflaute drohe. (stui/DER STANDARD, Printausgabe, 22.2.2007)