Düsseldorf - Nach der Verhängung einer Rekordstrafe von fast einer Mrd. Euro gegen die vier weltgrößten Aufzughersteller wegen wettbewerbswidriger Absprachen hat der US-Hersteller Otis Berufung beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) angekündigt. Der Chef der Muttergesellschaft United Technologies Corp (UTC), George David, erklärte am Mittwoch, sie habe während der Ermittlungen stets "voll" mit der EU-Kommission kooperiert. Neun Mitarbeiter von Otis in Europa seien "rasch identifiziert und entlassen" worden, da sie die firmeneigenen Ethik-Regeln nicht befolgt hätten.

Auch der Schweizer Fahrstuhlhersteller Schindler hatte zuvor erklärt, er behalte sich eine Klage gegen den Bußgeld-Bescheid vor. Die Firma sei "sehr überrascht" über die Höhe der Strafe. Bei UTC betonte man aber, der Ausgang des Falls werde keine wesentlichen Auswirkungen auf die UTC-Finanzlage und die Wettbewerbsposition von Otis haben.

Auch der ThyssenKrupp-Konzern hält trotz der EU-Kartellstrafe von knapp 500 Mio. en Euro an seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2006/07 fest. Die Prognose für den Vorsteuergewinn vor außerordentlichen Posten sei nicht betroffen, teilte der Konzern am Mittwoch auf seiner Internetseite mit. ThyssenKrupp erwartet in laufenden Jahr ein Vorsteuerergebnis von "deutlich über 2,5 Mrd. Euro". Das Bußgeld werde sich zwar auf das Nettoergebnis auswirken, aber nicht das laufende Investitionsprogramm beeinflussen, hieß es. (APA/Reuters/AFP/dpa)