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Beinahe hätte Paszek richtig jubeln dürfen.

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Doch diesmal war Henin noch eine Spur besser oder glücklicher.

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Dubai - Die Sensation ist in der Luft gelegen, doch diesmal reichte es für Tamira Paszek noch nicht ganz zur Top-Sensation. Im Achtelfinale des mit 1,5 Millionen dotierten WTA-Tennis-Turniers in Dubai hatte die Dornbirnerin Weltstar Justine Henin knapp an der Niederlage, unterlag der topgesetzten Belgierin nach großer Leistung aber nach 2:29 Stunden 6:4,5:7,1:6. Henin blieb damit auch in ihrem 13. Karriere-Match in der Metropole der Arabischen Emirate siegreich.

Ohne Respekt

Paszek spielte ihre erste Partie gegen eine Top-Ten-Spielerin ohne Respekt vor dem großen Namen auf der anderen Seite des Courts, holte sich gleich zwei Breakbälle. Das erste Break gelang aber Henin zum 3:1, Paszek konterte freilich in der für sie schon bekannten Manier postwendend. Dass das aber auch gegen die Masters-Siegerin 2006 so funktionierte, überraschte die Zuschauer auf den gut besuchten Rängen. Darunter Paszek-Vater Ariff Mohamed.

Der feuerte seine Tochter immer wieder lautstark und mit der geballten Faust an, und die dankte es mit zwei weiteren Breaks. Nach jenem zum 5:4 sogar zu Null servierte sie wie eine routinierte Größe zum 6:4 aus. "Papa und ich haben uns immer gegenseitig gepusht", erklärte Paszek nach der Partie gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Ich habe ja gewusst, dass ich gut drauf bin. Daher hat mich meine Leistung auch nicht so überrascht."

Platzierte Schläge

In diesem Sinne ging es im zweiten Satz weiter, vorerst ein Spiegelbild des ersten. Wieder breakte die lange Zeit sehr unsicher wirkende Henin zum 3:1, erhöhte auf 4:1, doch 5 Games später stand es 5:5. Immer wieder beeindruckte die 16-jährige Österreicherin mit platzierten Schlägen knapp an die Grundlinie, wodurch Henin nie richtig ans Netz kam. Paszek erarbeitete sich sogar einen Breakball zum 6:5, vergab ihn aber.

Die Wende

Das war die Wende. Denn Henin ließ ein Break zum Satz-Ausgleich folgen und nahm das Heft im dritten Durchgang klar in die Hand. Die ÖTV-Fedcupperin war da mit ihren Kräften ziemlich am Ende, nachdem sie aus der Qualifikation heraus an vier Tagen vier Siege gefeiert hatte. "Ich habe meine Beine schon sehr gespürt", meinte Paszek. "Aber ich kämpfe immer um den letzten Ball. Und die Atmosphäre hier war unglaublich. Ich liebe Dubai."

Die Entscheidung im Match sah auch Österreichs Nummer zwei selbst im vergebenen Breakball zum 6:5 im zweiten Satz. "Da bin ich um eine Sekunde zu spät gewesen. Justine hat aber super gespielt, sie ist nicht umsonst die Nummer eins gewesen." Beim Shake-Hands ließ die aktuelle French-Open-Siegerin auch den Respekt vor dem ÖTV-Talent erkennen. Paszek: "Sie hat mir zur Leistung gratuliert, hat gesagt, dass es ein tolles Match war."

"Das war erst der Anfang"

Paszek geht trotz der verpassten Sensation mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben, schon am Wochenende spielt sie in Doha Qualifikation. "Das war doch erst der Anfang, jetzt beginnt erst alles", ist sich Paszek bewusst, nachdem sie die Titelverteidigerin ins Wanken gebracht hatte. In der kommenden Weltrangliste wird die Schülerin am Montag ganz knapp an die Top 100 heranrücken und damit ihr bisheriges Top-Ranking einnehmen. (APA)