Bagdad/Los Angeles - Bei einem Anschlag mit einer improvisierten chemischen Waffe im Irak sind nach Angaben der Polizei mindestens drei Menschen getötet worden. Der Sprengsatz sei am Mittwoch in Bajaa südwestlich von Bagdad detoniert, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Dabei seien giftige Dämpfe freigesetzt worden. 35 Menschen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Aus Kreisen des Innenministeriums verlautete dagegen, es habe sechs Tote und 73 Verletzte gegeben. Es habe sich bei dem Gas vermutlich um Chlor gehandelt.

Anschläge auf Chemie-Tanker

Aufständische haben am Mittwoch in Bagdad einen mit Chlorgasbehältern beladenen Kleinlaster in die Luft gesprengt. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens fünf Menschen getötet. Mehr als 55 Menschen mussten mit Atembeschwerden und Augenreizungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Bereits am Dienstag war nordwestlich von Bagdad ein Bombenanschlag auf einen Tanklaster mit Chlorgas verübt worden. Die Sicherheitskräfte äußerten die Befürchtung, es könnte sich um eine neue Taktik der Aufständischen handeln, mit der die Bevölkerung durch Freisetzung gesundheitsgefährdender Substanzen in größtmögliche Panik versetzt werden solle.

Chlorgas ist beim Einatmen giftig, es wurde im Ersten Weltkrieg als Kampfgas eingesetzt. Es wirkt sehr stark reizend auf die Atemwege, aber auch auf Augen, Haut und die Verdauungswege. Chlorkonzentrationen von etwa 0,5 Prozent in der Atemluft sind für den Menschen tödlich. (APA/AP/Reuters)