Offizieller Untersuchungsbericht veröffentlicht - Seit Amtsantritt von Präsidentin Arroyo 830 politische Morde
Redaktion
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Manila - Offiziere der philippinischen Armee haben laut einem Regierungsbericht politische Morde in dem südostasiatischen Land "erlaubt, toleriert und sogar gefördert". Es gebe eindeutige Beweise, dass einige Verantwortliche der Streitkräfte für die politisch motivierten Tötungen mit verantwortlich seien, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht unter Federführung eines früheren Richters des Obersten Gerichtshofes, José Melo. Erst am Mittwoch hatte der UNO-Sonderberichterstatter Philip Alston nach zweiwöchigen Untersuchungen auf den Philippinen die Streitkräfte für den Großteil der Morde verantwortlich gemacht.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind seit dem Amtsantritt von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo im Jahr 2001 mehr als 830 politische Morde im Zusammenhang mit dem militärischen Vorgehen gegen linksgerichtete Guerillakämpfer verübt worden. Das Militär wirft den Menschenrechtsgruppen vor, die Zahl der Opfer zu übertreiben. Arroyo hatte im Jänner eine Untersuchung angeordnet, nachdem es seit 2001 zu einer Welle von Morden an Journalisten und Sympathisanten der prokommunistischen "Neuen Volksarmee" (NPA) gekommen war.
Das Militär, das sich wiederholt mit Putschversuchen in die Politik eingemischt hat, kündigte eigene Untersuchungen an. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen stark ausgebaut. (APA/AFP)
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