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Grafik: APA
Wien - Keinen Spitzenplatz konnten die österreichischen Bundesländer bei einem Vergleich der innovativsten Regionen Europas erreichen. Als beste heimische Region landet Wien im "European Regional Innovation Scoreboard" auf Platz 24 von 203 gewerteten Gebieten. An der Spitze liegt Stockholm vor Westschweden, Oberbayern, Südfinnland und Karlsruhe. Mit Prag auf Platz 15 findet sich auch eine Region aus den neuen EU-Staaten noch vor Wien.

Als zweitbeste österreichische Region landete die Steiermark auf Platz 41. Tirol findet sich auf Platz 83, Oberösterreich auf Platz 92 und Vorarlberg auf Platz 99. Keinen Platz unter den besten 100 schafften Kärnten (102), Salzburg (116), Niederösterreich (128) und das Burgenland (157).

Top Ten

Unter den Top Ten finden sich vier schwedische (Stockholm, Westschweden, Südschweden, östliches Mittelschweden), vier deutsche (Oberbayern, Karlsruhe, Stuttgart, Braunschweig) sowie eine finnische (Südfinnland) und eine französische Region (Ile de France). Als bestes Vertreter der neuen EU-Mitgliedstaaten landete Prag auf Platz 15, Preßburg (Bratislava) platzierte sich knapp hinter Wien auf Platz 27, Közep-Magyaroszag - die Region um Budapest - auf Platz 34. Ganz am Schluss klassiert sind fünf griechische Regionen.

Für das Scoreboard verglichen wurden sieben Indikatoren, darunter die Forschungsausgaben der öffentlichen Hand bzw. der Unternehmen, das Humankapital im Forschungsbereich, die Beschäftigung im Hochtechnologiebereich (Dienstleistungen und Industrie), Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt sowie Lebenslanges Lernen.

Österreicher haben 2006 weniger internationale Patente angemeldet

Asiens aufstrebende Wirtschaftsländer China und Südkorea haben im Vorjahr bei den internationalen Patentanmeldungen am stärksten zugelegt. Dominiert wird die Liste der Top-15 Staaten aber weiterhin von den USA, gefolgt von Japan und Deutschland. Insgesamt acht europäische Länder spielen in der Liga der Top-Patentanmelder mit. Österreich gehört nicht dazu. 2006 haben 815 Österreicher bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) ein internationales Patent angemeldet, 36 Patente weniger als noch 2005.

Nach der kontinuierlichen Zunahme der internationalen Patentanmeldungen heimischer Erfinder seit 2002 ist im Vorjahr ein Rückgang von mehr als 4 Prozent gegenüber 2005 zu verzeichnen. Bei nationalen Patentanmeldungen gebe es hingegen keine auffälligen Veränderungen und weiterhin kontinuierliche Steigerungsraten, so das österreichische Patentamt auf Anfrage der APA. Davon würden im Schnitt rund 60 Prozent in tatsächliche Patente gegossen.

KMU melden fleißig an

Die meisten Patentanmelder sind in Österreich Klein- und Mittelbetriebe, aber das Feld bestellen die großen, international agierenden Konzerne wie Andritz AG, AVL oder die Voest Alpine Industrieanlagenbau (VAI). Viele von den führenden heimischen Unternehmen praktizieren eine Doppelstrategie bei den Patentanmeldungen. Einreichungen werden sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene durchgeführt. Die innovativsten österreichischen Unternehmen im Jahr 2005 waren die Voest-Alpine mit 33 Anmeldungen, Vaillant (24), AVL List (23), Siemens (18) und Engel Austria (17).

Weltweit sind 2006 in den Bereichen Telekommunikation (10,5 Prozent), in der pharmazeutischen Industrie sowie in der Informationstechnologie (jeweils 10,4 Prozent) am meisten Patentanmeldungen eingelangt, gab die WIPO kürzlich bekannt. Die Boombranchen, die das stärkste Wachstum aufwiesen, waren die Bereiche Halbleiter (plus 28 Prozent), Infotechnologie (plus 22 Prozent) und Pharmazeutika (21 Prozent).

Unter den zehn weltweit größten Patentanmeldern im vergangenen Jahr sind unter anderem drei deutsche Konzerne. Siemens liegt im Vergleich der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf hinter dem niederländischen Elektrokonzen Philips mit fast 2.500 Patentanmeldungen und der japanischen Matsushita (Panasonic) (2.344) unverändert auf Rang drei. Siemens hat bei der WIPO 1.480 Patente gemeldet.

Der weltgrößte Autozulieferer Bosch (962) landete wie 2005 auf Platz fünf, hinter dem finnischen Telekom-Riesen Nokia (1.036). Der Chemiekonzern BASF (714) verteidigte seinen siebten Rang, hinter der US-Immobilienfirma 3M Innovative Properties (727). Der Autobauer DaimlerChrysler meldete mit 451 hingegen 123 Schutzrechte weniger an als ein Jahr zuvor und rutschte um 14 Plätze auf Rang 24 ab. Der japanische Konkurrent Toyota stieg dagegen in die Top Ten auf und landete mit 704 Anmeldungen auf dem 8. Platz. Intel reichte 690 Neuheiten ein und landete auf Rang 9, noch vor dem amerikanischen Unternehmen Motorola (637).

Bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) gingen 2006 145.300 Patente ein, 6,4 Prozent mehr als noch 2005. Die Zahl der Patente von US-Bürgern oder Firmen ist um 6,1 Prozent auf knapp 50.000 gestiegen. Hinter Japan liegt Deutschland auf Platz drei. Deutsche Tüftler ließen sich im vergangenen Jahr mit knapp 17.000 Erfindungen rund sechs Prozent mehr schützen als 2005. Den größten Zuwachs an Patenten verzeichnete China, das mit rund 4.000 Schutzrechten 57 Prozent mehr anmeldete als 2005. (APA)