Wien – Die Preisunterschiede unter den Reiseveranstaltern bei Pauschalreisen sind mitunter groß. Für ein und dasselbe Hotel kann eine Familie knapp 30 Prozent der Kosten sparen, hat die Arbeiterkammer (AK) errechnet. Ratsam sei daher ein gründlicher Preis- und Leistungsvergleich. Als Stolpersteine bei den Rechnereien erweisen sich allerdings unübersichtliche Preistabellen und Kinderpreise, Preiszu- und -abschläge sowie Frühbucherrabatte.
Genaues Rechnen lohnt sich
Eine dreiköpfige Familie könne je nach Reiseveranstalter bis zu 655 Euro bzw. 28 Prozent des Reisepreises für zwei Wochen Tunesien mit Flug in ein und demselben Hotel sparen, zeigt ein AK-Pauschalreise-Test vom Februar mit Frühbucherpreisen bei 15 Hotels in 5 Urlaubsländern. Der Weg zum günstigsten Urlaubsangebot führe daher über gründliche Preis- und Leistungsvergleiche und knifflige Rechnungen: "Wer sich beim Planen Zeit nimmt, kann sparen".
Überflüssige Vorteile
Aber: Ein Reiseveranstalter, der einmal oder mehrmals der billigste ist, muss es nicht immer sein, weiß AK-Konsumentenschützerin Jutta Repl. Bei den Leistungen sollten Konsumenten darauf achten: Was am ersten Blick als Vorteil erscheint, kann sich bei näheren Hinsehen als überflüssig erweisen. So komme es etwa immer wieder zu Doppelversicherungen, weil manche Reiseveranstalter im Leistungspaket auch Reiseversicherungen haben, der Konsument aber schon über die Kreditkarte oder über einen Autofahrerklub einen Versicherungsschutz habe.
Unübersichtlich und verwirrend
"Der Weg zum günstigsten Angebot ist mühsam", betont Repl. Unübersichtliche und schwer verständliche Preisberechnungstabellen, verschiedene Preiszu- und -abschläge oder über den ganzen Katalog verstreute Preisinformationen machten den Konsumenten das Rechnen schwer. Auch bei den Kinderpreisen herrsche "ein wahrer Dschungel": Alle Reiseveranstalter haben neben Angeboten mit Kinderfestpreisen auch verschiedene prozentuelle Preisabschläge für Kinder im Programm. Zudem variieren die Altersgrenzen für die Kinderpreisermäßigungen je nach Reiseveranstalter, aber auch innerhalb des Programms eines Reiseveranstalters.
Unklarheit auch bei Frühbucherrabatten
Auch Frühbucherrabatte haben es laut AK in sich: Frühbucherpreise gelten bei einzelnen Reiseveranstaltern manchmal bei Erwachsenen für einen anderen Zeitraum als bei Kindern. Bei manchen Reiseveranstaltern gebe es auch neben den Katalogpreisen spezielle Frühbucherpreislisten. Neben den Frühbucherrabatten bieten einige Reiseveranstalter noch andere Sparmöglichkeiten an wie Ermäßigungen für bestimmte Abreisetermine oder für Singles und Senioren, Gruppenreisen, Roulettevarianten oder "Low cost"-Zimmer.
Für den AK-Test wurden im Februar Pauschalreisen mit gleichen Hotelpackages bei Neckermann, TUI, Jahn-Reisen, Gulet, Dertour, Delphin, Fti, 1-2-Fly, Thomas Cook, Bentour, Ruefa Reisen, Alltours, Vasco Reisen und ITS Billa Reisen unter die Lupe genommen. Dabei wurden wurden die Frühbucherpreise von 15 Hotels in Spanien, Griechenland, Türkei, Tunesien und Zypern für einen zweiwöchigen Urlaub in der Hauptsaison – Halb-, Vollpension oder All Inclusive – für eine Familie (zwei Erwachsene, ein achtjähriges Kind) sowie für zwei Erwachsene geprüft. (APA)