Washington - Mit einer abfälligen Bemerkung über die Demokratische Partei hat US-Vizepräsident Dick Cheney eine heftige Kontroverse ausgelöst. Während eines Besuchs in Japan sagte Cheney, der Irak-Kurs der führenden Demokraten im Kongress sei "eine Bestätigung der Strategie von Al Kaida". Damit habe Cheney eine Grenze überschritten, protestierte Oppositionsführerin Nancy Pelosi.

Die Präsidentin des Repräsentantenhauses sagte am Mittwoch in Washington, sie habe versucht, sich bei George W. Bush über Cheney zu beschweren, den US- Präsidenten aber nicht erreicht. Die Äußerungen Cheneys verstießen gegen die Regeln für eine würdige Debatte und seien kein Dienst für die im Irak eingesetzten Soldaten, sagte Pelosi.

In Tokio geführtes Interview

In einem in Tokio geführten Interview mit dem Fernsehsender ABC kritisierte Cheney die Ankündigung Pelosis und des demokratischen Abgeordneten John Murtha, die von Bush für den Irak-Krieg beantragten zusätzlichen Mittel von 93 Milliarden Dollar (70,7 Mrd. Euro) zu beschränken. Wörtlich sagte Cheney: "Wenn wir tun, was Speakerin Pelosi und der Abgeordnete Murtha vorschlagen, dann bestätigen wir nur die Strategie der Al Kaida."

Vor seiner Weiterreise auf den US-Stützpunkt Guam und nach Australien besuchte Cheney am Donnerstag US-Truppen auf einem Marinestützpunkt bei Tokio. Dabei sagte er, im Irak gehe es darum, den Einsatz abzuschließen und dann in Ehren heimzukehren. "Das amerikanische Volk wird keine Politik des Rückzugs unterstützen", sagte Cheney, der in Tokio unter anderem mit Ministerpräsident Shinzo Abe und Kaiser Akihito zusammentraf. (APA/AP)