Wien - Die Wiener Klaviermanufaktur Bösendorfer, die seit 2001 der Bawag gehört (dem damaligen Bankchef Helmut Elsner galt Bösendorfer als "patriotisches Kulturinvestment"), hat es 2006 absatzmäßig von Moll nach Dur geschafft.

Nach mehreren Jahren des Rückgangs ist laut Bösendorfer-Chef Alfred Zellinger "eine Trendumkehr" gelungen, der Umsatz sei um elf Prozent auf 14,4 Mio. Euro gestiegen. Auch der Verlust konnte um ein Viertel gesenkt werden, sagte der Manager, der in der Bank als Leiter der Werbeabteilung fungiert. Absolute Zahlen nannte er aber nicht.

Laut Bilanz hatte der Fehlbetrag im Jahr 2005 rund 1,8 Mio. Euro betragen, demnach müsste er im Vorjahr rund 1,3 Mio. Euro betragen haben. Im Herbst 2005 hatte die (Großmutter) Bawag den weltberühmten Klavierbauern eine Kapitalspritze von 2,5 Mio. Euro verpassen müssen; im Vorjahr war das nicht nötig.

Konkret hat Bösendorfer im vorigen Jahr 321 Flügel, 40 bis 50 Pianinos und 700 Lautsprecher verkauft. Auch 2007 sei gut angelaufen, im heurigen Februar wurden 42 Flügel an die Wiener Musik-Uni geliefert. Bilanzmäßig wird man sich erst 2008 von den dissonanten Zeiten verabschieden.

Da soll das Unternehmen, das vom Bawag-Eigner Cerberus vielleicht nur teilverkauft wird, in die Gewinnzone kommen. (APA, gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.2.2007)