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Roger Federer lässt die Rekorde burzeln.

Foto: APA/ Risch
Wien - Roger Federer bricht wieder einmal einen Rekord. Aber noch nie war eine Bestleistung des Ausnahme-Tennisspielers wohl so bedeutend wie das Überbieten der 160 Wochen en suite des US-Amerikaners Jimmy Connors als Weltranglisten-Leader. Die am kommenden Montag vom Schweizer fixierte neue Top-Marke signalisiert, dass davor noch kein Spieler diesen Sport in seiner modernen Ära über einen derart langen Zeitraum dominiert hat.

Und es ist kein Ende in Sicht, denn die Dominanz von Federer in seinem Metier ist dafür derzeit einfach zu erdrückend. In der Gesamtwochen-Statistik der Ranking-Leader ist Federer zwar "nur" Fünfter, doch der Durchmarsch zur Nummer eins ist ihm zuzutrauen. Am 20. Juli 2009 würde der Eidgenosse den US-Amerikaner Pete Sampras als Allzeit-Führenden ablösen, sollte er die Spitze bis dahin nicht mehr abgeben. Sampras liegt mit 286 Wochen in Front.

Fix ist bereits, dass Federer heuer am 7. Mai am viertplatzierten John McEnroe vorbeiziehen wird, womit ein weiterer Großer des US-Tennis gegenüber dem sicher komplettesten Spieler bisher das Nachsehen hat. Spielt der 25-Jährige aus Oberwil weiter wie bisher, wird er Sampras im nächsten Jahr in der ewigen Preisgeld-Rangliste ablösen.

Und auch bei der Anzahl an Grand-Slam-Siegen könnte es schon 2008 so weit sein, dass Sampras von Federer abgelöst wird. Noch fehlen dem Rechtshänder vier Erfolge auf Sampras' 14, mit abermaligen Erfolgen wie zuletzt in Wimbledon und bei den US Open hätte er die Traummarke aber schon erreicht. Allein mit der Zahl der Turniersiege wird es noch dauern, bis Federer an Connors' 109 Erfolge herankommt. Da hält der Schweizer aktuell bei 46 Titeln.

Abgesehen davon könnte es tatsächlich passieren, dass die ATP 2008 einige Statistiken umschreiben muss. Denn beim Gewinn des Saison-Abschluss-Turniers ist Federer noch zwei Titel von Sampras' 5 entfernt, bei Erfolgen bei Masters-Series-Turnieren fehlen dem seit 2. Februar 2004 im Ranking regierenden Federer noch 5 Siegespokale auf die 17 von Agassi. Und 2005 wie auch 2006 hat die Nummer 1 jeweils 4 der Super-9-Turniere für sich entschieden.

Federer will zumindest noch bis 2012 auf höchstem Niveau spielen, und da ist für ihn aus heutiger Sicht sicher auch der Gewinn von insgesamt 20 Grand-Slam-Titeln keine Unmöglichkeit. Demnach hätte der Sohn einer gebürtigen Südafrikanerin und eines Schweizers aber auch noch zwei Chancen, sich die ihm noch fehlende Olympia-Medaille zu holen. Denn 2000 in Sydney reichte es nur zu Rang vier und 2004 in Athen kam gar in Runde zwei das Aus.

Schon am 18. März könnte Federer einen weiteren bedeutenden Rekord aufstellen. Wenn er nämlich in der nächsten Woche bei seiner Rückkehr auf die Tour nach vierwöchiger Pause zum 4. Mal in Dubai gewinnt und danach wie in den vergangenen drei Jahren beim Masters-Series-Auftakt in Indian Wells, würde er beim Finale in der kalifornischen Stadt seinen 47. Match-Sieg in Folge feiern. Guillermo Vilas aus Argentinien liegt - noch - mit 46 Erfolgen voran. (APA)

Die Positionen des Schweizers Roger Federer in den wichtigsten Tennis-Rekordlisten sowie seine Bestleistungen 2006:

  • Längste Phasen als Weltranglisten-Leader in Wochen (Stand 26.2.2006):
    1. Roger Federer (SUI) 161 - 2. Jimmy Connors (USA) 160 - 3. Ivan Lendl (CZE) 157 - 4. Pete Sampras (USA) 102 - 5. Lleyton Hewitt (AUS) 75 - 6. John McEnroe (USA) 58 - 7. Andre Agassi (USA) 52 - 8. Björn Borg (SWE) 46 - 9. Ilie Nastase (ROM) 40 - 10. Gustavo Kuerten (BRA) 30

  • Anzahl der Wochen an Weltranglisten-Spitze gesamt (Stand 26.2.2006):
    1. Pete Sampras (USA) 286 - 2. Ivan Lendl (CZE) 270 - 3. Jimmy Connors (USA) 268 - 4. John McEnroe (USA) 170 - 5. Roger Federer (SUI) 161 - 6. Björn Borg (SWE) 109 - 7. Andre Agassi (USA) 101 - 8. Lleyton Hewitt (AUS) 80 - 9. Stefan Edberg (SWE) 72 - 10. Jim Courier (USA) 58. Weiter: 19. Thomas Muster (AUT) 6

  • Grand-Slam-Titel:
    1. Pete Sampras (USA) 14 - 2. Roy Emerson (AUS) 12 - 3. Björn Borg (SWE) und Rod Laver (AUS) je 11 - 5. Bill Tilden (USA) und Roger Federer (SUI) je 10 - 7. Andre Agassi (USA), Jimmy Connors (USA), Ivan Lendl (CZE), Fred Perry (GBR) und Ken Rosewall (AUS) je 8

  • Anzahl an Masters-Series-Titeln:
    1. Andre Agassi (USA) 17 - 2. Roger Federer (SUI) 12 - 3. Pete Sampras (USA) 11 - 4. Thomas Muster (AUT) 8 - 5. Michael Chang (USA) 7 - 6. Rafael Nadal (ESP) 6

  • WM-Titel (aktuell Masters-Cup):
    1. Pete Sampras (USA) 5 - 2. Roger Federer (SUI), Ivan Lendl (CZE), Ilie Nastase (ROM), John McEnroe (USA) und Boris Becker (GER) je 3

  • Anzahl an Turniersiegen:
    1. Jimmy Connors (USA) 109 - 2. Ivan Lendl (CZE) 94 - 3. John McEnroe (USA) 77 - 4. Pete Sampras (USA) 64 - 5. Björn Borg (SWE) und Guillermo Vilas (ARG) 62 - 7. Andre Agassi (USA) 60 - 8. Ilie Nastase (ROM) 57 - 9. Boris Becker (GER) 49 - 10. Rod Laver (AUS) 47 - 11. Roger Federer (SUI) 46 - 12. Thomas Muster (AUT) 44

  • Längste Serien an Match-Siegen:
    1. Guillermo Vilas (ARG) 46 - 2. Ivan Lendl (CZE) 44 - 3. John McEnroe (USA) 42 - 4. Björn Borg (SWE) 41 - 5. Roger Federer (SUI) 36 (aktueller Stand in seiner derzeitigen Serie) - 6. Thomas Muster (AUT) 35

  • Ewige Preisgeld-Rangliste (in Millionen Dollar):
    1. Pete Sampras (USA) 43,280.489 - 2. Andre Agassi (USA) 31,152.975 - 3. Roger Federer (SUI) 29,581.018 - 4. Boris Becker (GER) 25,080.956 - 5. Jewgenij Kafelnikow (RUS) 23,883.797 - 6. Ivan Lendl (CZE) 21,262.417. Weiter: 17. Thomas Muster (AUT) 12,225.910 - 161. Stefan Koubek (AUT) 2,628.165 - 202. Jürgen Melzer (AUT) 1,959,967

  • Bestleistungen 2006:
    - 1. Spieler mit mehr als 8 Mio. Dollar Saison-Preisgeld (8,343.885) - Meiste Punkte für das Ranking innerhalb einer Saison (8.370). - 1. "open era"-Spieler mit zumindest 10 Titel in 3 Saisonen en suite - 1. Spieler seit Thomas Muster (1995) mit 12 Saison-Titeln - 1. Spieler seit Ivan Lendl (1982) mit mehr als 90 Saisonsiegen (92) - 1. Spieler in Profi-Ära mit 6 Grand-Slam-Final-Teilnahmen in Folge - 1. Spieler mit Double Wimbledon-, US-Open-Titel 3 Jahre en suite - Verbesserte Björn Borgs Rekord von 41 Rasensiegen en suite auf 48 - 1. in "open era" (ab 1968) mit Siegen in ersten 7 Grand-Slam-Finali - 1. Spieler in allen Saison-Grand-Slam-Finali seit Rod Laver/AUS '69