Los Angeles - In Kalifornien soll das Aussetzen von
obdachlosen Krankenhauspatienten per Gesetz verboten werden. Einen
entsprechenden Entwurf wollte Senator Gil Cedilllo am Donnerstag dem
Parlament vorstellen. Er reagierte damit auf Vorwürfe gegen mehrere
Krankenhäuser aus der Umgebung von Los Angeles, die Obdachlose nach
der Behandlung in der Innenstadt, der so genannten Skid Row,
ausgesetzt haben sollen.
Aussetzen von
Patienten in Kalifornien keine Straftat
Die Behörden untersuchen derzeit 55 Fälle dieser Art. Allerdings
fällt es ihnen schwer, Anklagen vorzubereiten, da das Aussetzen von
Patienten in Kalifornien keine Straftat ist. Nach dem neuen Entwurf
drohen den verantwortlichen Krankenhausmitarbeitern bis zu zwei Jahre
Haft und 1.000 Dollar (760 Euro) Strafe, wenn sie einen Patienten
ohne dessen Einwilligung zu einem anderen Ort als seiner Wohnung
bringen. Den Krankenhäusern drohen 10.000 Dollar (7.600 Euro) Strafe.
Notstand
Die Vereinigung der Krankenhäuser in Südkalifornien zeigte sich
besorgt angesichts der Gesetzesinitiative. Das Problem bestehe darin,
dass nicht genügend Einrichtungen für kranke Obdachlose vorhanden
seien, sagte die Sprecherin der Vereinigung, Jennifer Bayer. Die
Krankenhäuser müssten schon jetzt jedes Jahr zwei Milliarden Dollar
(1,52 Milliarden Euro) für die Behandlung mittelloser Patienten
aufbringen. (APA/AP)