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"Sie (die Österreicher) haben dabei (beim Walfang) keinerlei Interessen und auch nicht besonders viel Einblick in die Problematik", so ein dänischer Diplomat.

Foto: APA/AP/Ormuzd Alves
Kopenhagen/Brüssel - In Kopenhagen wehrt man sich vehement gegen das von Umweltkommissar Stavros Dimas angestrebte EU-Mandat für Verhandlungen mit der Internationalen Walfangkommission (IWC) zur Durchsetzung eines allgemeinen Walfangverbots. Dänemark, das mit seinen Atlantik-Territorien Grönland und Färöer als einziges EU-Mitglied wirtschaftliche Interessen am Walfang hat, ist darüber hinaus über das Engagement speziell Österreichs gegen den Walfang verärgert.

Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hatte zu Wochenbeginn klar gemacht, dass Dänemark die Entscheidung, wie viele Wale Grönland und die Färöer fangen dürften, keinesfalls der EU überlassen werde. Die Sprecherin von Umweltkommissar Dimas betonte dagegen, man werde sich unbeirrt für die Verhandlungen einsetzen. Das Treffen der EU-Umweltminister am Dienstag habe gezeigt, dass viele Länder klar gegen eine Wiederaufnahme des Walfangs seien.

"Wenig Einblick"

Laut Angaben eines Diplomaten waren die Dänen über den Eifer von Österreich besonders verärgert, da es über keinen Zugang zum Meer verfügt. "Sie (die Österreicher) haben dabei keinerlei Interessen und auch nicht besonders viel Einblick in die Problematik", sagte ein dänischer Diplomat in Brüssel. Rückhalt erhielten die Dänen aus Wien aber in ihrer Ablehnung des von Dimas vorgeschlagenen gemeinsamen Verhandlungsmandats. Österreich und einige weitere Länder sehen rechtliche Probleme, weil die EU-Kommission in der IWC nur Beobachterstatus habe und somit als Verhandlungspartner nicht infrage komme. (APA)