Irrglaube
Wer zu Naturkosmetik greift, tut dies, um sich mit chemisch unbehandelten Produkten zu pflegen. Doch: "Als Naturkosmetik beworbene Cremen, Lotionen & Co können durchaus auch synthetisch hergestellte Stoffe enthalten, insbesondere Konservierungsstoffe", klärt "Konsument"-Kosmetikexperte Konrad Brunnhofer einen weit verbreiteten Irrglauben auf. Eine gesetzlich festgeschriebene Definition auf europäischer Ebene gibt es derzeit nicht. Zudem ist es für Laien nicht immer leicht erkennbar, welche Bezeichnungen für Natur- und welche für synthetische Stoffe stehen.
Keime
Auf letztere wird bei der Herstellung von Naturkosmetik meist verzichtet, da synthetische Konservierungsstoffe bei empfindlicher Haut Irritationen verursachen können. Allerdings wird die Creme dadurch mitunter anfällig für Keime, die wiederum auf der Haut ebenfalls Schaden anrichten können. Im Test wurde nur bei einer frisch geöffneten Creme - "alva Sanddorn Feuchtigkeitscreme" - erhöhte Keimzahlen festgestellt, alle anderen Produkte waren in Ordnung. Vier weitere Produkte hielten dem Belastungstest - bei dieser Prüfung wurden absichtlich Keime in die Cremen eingetragen - nicht stand. Für sie gab es Minuspunkte für die mikrobiologische Qualität.
Hautirritationen auch durch Naturkosmetik
Naturkosmetik-Produkte sind nicht zwangsläufig besser als konventionelle Erzeugnisse. Denn auch natürliche Wirkstoffe müssen nicht immer sanft zur Haut sein. So können Teebaumöl, Schafgarbe, Ringelblume oder Propolis zu Hautunverträglichkeiten führen.
Störende Parfümierung
In puncto Anwendung hatten die Probandinnen wenig Anlass zur Kritik. Alle Produkte waren sehr gut verträglich. Probleme verursachten allerdings die zur Parfümierung eingesetzten ätherischen Öle: Aufgrund des intensiven Duftes brachen einige Probandinnen den Test vorzeitig ab. Brunnhofer rät daher, vor dem Kauf unbedingt einen Tester zu benutzen.