Frankfurt - Der weltgrößte Autozulieferer Bosch kann den australischen Bremsenhersteller Pacifica übernehmen. Der deutsche Konzern sicherte sich die Mehrheit an Pacifica, nachdem er die Frist für sein Angebot drei Mal verlängert hatte. Der Kaufpreis für alle Anteile beläuft sich einer Firmensprecherin in Stuttgart zufolge auf umgerechnet rund 187 Mio. Euro (312 Mio. australische Dollar). Zusätzlich übernimmt Bosch Nettofinanzschulden in Höhe von 223 Mio. australischen Dollar.

Bis Freitag wurden Bosch 50,86 Prozent der Pacifica-Aktien angedient. Noch bis zum 4. März können die Aktionäre ihre Anteile abgeben für 2,20 Dollar je Aktie abgeben - das sind 28 australische Cent mehr als beim ursprünglichen Angebot. An der Börse notierte die Pacifica-Aktie zuletzt mit 2,19 australischen Dollar. Die Zustimmung der zuständigen Behörden zu der Transaktion haben die Stuttgarter nach eigener Auskunft bereits erhalten.

"Mit der Übernahme der Pacifica Group wird unser Bremsengeschäft vor allem in Amerika und Asien-Pazifik gestärkt", erklärte Kraftfahrzeugtechnik-Chef Bernd Bohr. Das australische Unternehmen, das unter anderem Bremssättel aus Aluminium produziert, erzielte 2005 mit rund 2.000 Mitarbeitern 480 Mio. Euro Umsatz. Pacifica zählt den weltgrößten Autokonzern General Motors (GM) zu ihren Kunden und ist ein wichtiger Zulieferer von Bosch. Die Stuttgarter erwirtschafteten 2006 mit Bremssystemen Erlöse von rund fünf Mrd. Euro, gut ein Zehntel des Konzernumsatzes. (APA/Reuters)