Es wird eng um den Präsidenten. Im iranischen Parlament werden Unterschriften gesammelt, um Ahmadi-Nejad vor die Abgeordneten zu zitieren, wo er seine Wirtschaftspläne, die auch von den Konservativen stark kritisiert werden, erläutern soll. Vor 25 Jahren wurde zum ersten Mal kurz nach der Revolution der damalige iranische Präsident Abolhasan Banisadr vor das Parlament gerufen und gleich danach abgesetzt. Er flüchtete später nach Frankreich und lebt immer noch im französischen Exil. Man warf ihm vor, im iranisch-irakischen Krieg das Interesse des eigenen Landes zu vernachlässigen.
Abolhasan Banisadr hatte tief greifende Differenzen mit der Geistlichkeit. Im Gegensatz zu ihm genießt Mahmud Ahmadinejad jedoch immer noch das Vertrauen der Mullahs. Trotz dieser Unterstützung hat er mit seinen unrealistischen Wirtschaftsplänen, das Land in eine Krise mit unabsehbaren Folgen gestürzt, denken viele Parlamentarier.
Die Kritik beschränkt sich aber nicht nur auf liberale Abgeordnete und Zeitungen. Sogar der religiöse Führer Ali Khamenei hat am Mittwoch in einer Rede Kritik an den schleppenden Fortschritten bei der Durchsetzung der Wirtschaftspläne geübt, gleichzeitig aber Ahmadi-Nejad in Schutz genommen.
Tiefer Graben