Paris/Madrid - Im Zuge der Sanierung des Airbus-Konzerns sind derzeit nach Gewerkschaftsangaben aus Frankreich zwei französische Werke von der Schließung oder dem Verkauf bedroht. Er habe die offizielle Bestätigung, dass die Werke in Saint-Nazaire und Meaulte, nicht aber jene in Tarbes und in Rochefort von den Restrukturierungsplänen betroffen seien, sagte der Chef der Gewerkschaft Force Ouvriere (FO) bei Airbus, Jean-Francois Knepper, am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Der Gewerkschaftsvertreter berief sich auf Präsident Jacques Chirac nahe stehende Kreise. Auch das Münchner Magazin "Focus" hatte berichtet, dass die beiden französischen Werke in Saint-Nazaire und Meaulte sowie die deutschen Produktionsstätten in Nordenham und Varel verkauft werden sollen.

"Strategisch" wichtig

Noch am Freitag hatte die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" berichtet, dass Airbus sich von den vier Werken in Meaulte, Saint-Nazaire, Rochefort und Tarbes trennen könnte. Die spanische Wirtschaftszeitung "El Economista" wies am Samstag unter Berufung auf Unternehmenskreise Berichte zurück, dass auch das Werk in Puerto Real in Gefahr sei. Airbus-Mutterkonzern EADS betrachte die drei spanischen Standorte als "strategisch" wichtig, schrieb das Blatt. Allerdings müssten sich die 7.000 EADS-Beschäftigten in Spanien auf Stellenstreichungen einstellen. Ungefähr 300 Arbeitsplätze sollen wegfallen.

Der Airbus-Mutterkonzern EADS will über den Sanierungsplan "Power8" vor Veröffentlichung seiner Jahreszahlen am 9. März entscheiden. Dies werde um den 28. Februar herum geschehen, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Paris. Ursprünglich sollte "Power8" am Dienstag vorgestellt worden, das Vorhaben war aber wegen Uneinigkeit der Airbus-Partner verschoben worden. (APA)