Frankfurt/Main - Die Demonstration gegen Sozialkürzungen anlässlich des Frankfurter Opernballs ist am Samstagabend in einem Gewaltausbruch eskaliert. Wie ein Polizeisprecher der Mainmetropole mitteilte, warfen zahlreiche Demonstranten nach Ende der Kundgebung mit Steinen, zerstörten Fensterscheiben und begingen nicht nähe bezeichnete Sachbeschädigungen. Dem Vernehmen nach sollen auch Container angezündet worden sein.

Festnahmen

Nach diesen Angaben wurden eine Reihe von Beamten und einige Demonstranten bei den Auseinandersetzungen verletzt. Außerdem kam es zu einer zunächst nicht quantifizierten Zahl von Festnahmen. Gegen 19.30 Uhr endeten der Gewalttätigkeiten, die Demonstranten zogen sich zurück. Der Polizeisprecher schloss nicht aus, dass die Auseinandersetzungen am späteren Abend noch einmal aufflammen würden. Im vergangenen Jahr wurden nach der Demonstration Fensterscheiben eingeschlagen, Autos beschädigt und Mülltonnen in Brand gesteckt. Damals gab es 15 Festnahmen.

"Alles für Alle - Kapitalismus abschaffen"

Die Demonstration war zunächst friedlich verlaufen. Die Protestierenden forderten auf Plakaten "Alles für Alle - Kapitalismus abschaffen". Dem diesjährigen Motto des Balls "Das Leben ist schön - es lebe das Leben" stellten sie ihren Spruch "Her mit dem schönen Leben" entgegen.

Zu dem Ball wurden in diesem Jahr 2200 Gäste erwartet, darunter die Schauspielerin Ornella Muti, die ehemalige Schwimmerin Franziska van Almsick und TV-Moderator Dieter Thomas Heck. Die Besucher haben pro Karte zwischen 130 und 655 Euro bezahlt. Rund 180 Künstler unterhalten die Gäste, unter ihnen die britische Popsängerin Kim Wilde, die Boney M.-Frontfrau Liz Mitchell und der amerikanische Sänger Al Martino. Brigitte Nielsen, dänische Schauspielerin und Ex-Ehefrau von Sylvester Stallone, moderiert die Veranstaltung. (APA/AP)