Teheran/Wien - Der Iran veranstaltet am Dienstag eine Lateinamerika-Konferenz. Prominentester Teilnehmer wird nach Angaben der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA der "kubanische Außenhandelsminister" sein, offenbar Raul de La Nuez. Organisiert wird die Zusammenkunft, an der Vertreter von zehn Ländern teilnehmen wollen, von jener Abteilung des iranischen Außenministeriums, dass auch die Konferenz von Holocaust-Leugnern im vergangenen Dezember veranstaltet hatte.

40 von 65 Reden bewilligt

Wie Forschungsminister Manouchehr Mohammadi am Samstag vor Journalisten sagte, seien 40 von 65 eingereichten Redebeiträgen bewilligt worden. Experten aus Venezuela, Brasilien, Kuba, Kolumbien, Argentinien, Uruguay, Ecuador, Italien, Russland und China würden an der Konferenz teilnehmen. Im Rahmen der Veranstaltung würden auch Dokumente zu Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und lateinamerikanischen Staaten ausgestellt.

Angesichts der derzeitigen Konflikte zwischen Lateinamerika und den USA sowie der engen Beziehungen Teherans zu lateinamerikanischen Staaten habe der Iran das Bedürfnis, eine solche Konferenz zu organisieren, um das Potenzial der möglichen Zusammenarbeit auszuloten, sagte Mohammadi laut halbamtlicher Nachrichtenagentur Fars. Das eintägige Treffen werde in den Räumlichkeiten des Zentrums für Politische und Internationale Studien des Außenministeriums in Teheran stattfinden.

USA warnen

US-Diplomaten warnen seit längerem vor Versuchen der Iraner, ihre Arme auf den lateinamerikanischen Kontinent auszustrecken. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad ist dort auf der Suche nach Bundesgenossen für eine "Allianz gegen den Imperialismus". Besonders zugetan scheint er dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez zu sein. Gemeinsamer Nenner der ölreichen Bundesgenossen aus den beiden sehr unterschiedlichen Kontinenten ist ihre Feindschaft gegenüber den USA. (APA)