Amtsinhaber Abdoulaye Wade von der Demokratischen Partei (PDS) hatte sich bei der Stimmabgabe in einem Vorort der Hauptstadt Dakar zuversichtlich gezeigt, schon in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen zu bekommen, obwohl 14 Herausforderer gegen ihn antraten. Die Opposition in dem westafrikanischen und überwiegend moslemischen Land warnte daher vor Unregelmäßigkeiten. Mit ersten Ergebnissen wird am Montag gerechnet.
Rund fünf Millionen registrierte
Rund fünf Millionen Menschen hatten sich für die Abstimmung registrieren lassen. In der Hauptstadt Dakar bildeten sich schon zeitig in der Früh lange Schlangen vor den Wahllokalen. Vorfälle wurden nicht gemeldet. In der südlichen Region Casamance griffen mutmaßliche Rebellen am Samstagabend einen Armeekonvoi mit Wahlunterlagen an. Es gab keine Verletzten.
"Sehr optimistisch"
"Ich bin sehr optimistisch und denke, dass ich im ersten Wahlgang gewinnen werde", sagte der Amtsinhaber. Dies bestärkte seine Kontrahenten in der Befürchtung, dass es zu Manipulationen kommen wird. Die oppositionelle Sozialistische Partei von Ousmane Tanor Dieng berichtete von "glaubwürdigen Informationen über einen geplanten Wahlbetrug". Auch mehrere Wähler bezweifelten, dass alles mit rechten Dingen zugehen wird. "Die, die an der Macht sind, haben alles getan, um sie zu behalten, auch wenn eine bedeutende Mehrheit der Bürger sie gern weghätte", sagte der Wähler Amadou Ndiaye bei seiner Stimmabgabe.
Wade wirbt damit, die frühere französische Kolonie zu einer der stabilsten Demokratien des Kontinents gemacht zu haben. Vor sieben Jahren hatte der heute über 80 Jahre alte Präsident der vier Jahrzehnte dauernden Herrschaft der Sozialisten ein Ende gemacht und vor allem bei den jungen Menschen in den Städten viel Zuspruch bekommen. Er versprach ihnen damals mehr Arbeitsplätze. Seine Kritiker werfen Wade aber vor, die Arbeitslosigkeit nicht wirksam genug bekämpft und die ländlichen Regionen vernachlässigt zu haben.
Wiederwahl wahrscheinlich