München - In München ist der Rechtsstreit zwischen der Stadion GmbH und dem österreichischen Baukonzern Alpine entschieden: Das Oberlandesgericht (OLG) hat die Berufung der Österreicher gegen ein Urteil des Landgerichts zurückgewiesen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Wochenendausgabe).

Dort hatte die Alpine geklagt - und verloren -, die Stadion GmbH müsse ihr den vollen Preis für den Bau der Allianz-Arena in Fröttmaning bezahlen und habe nicht das Recht, die Summe um 3,2 Millionen Euro zu kürzen. Diese 3,2 Millionen Euro sind - nebst Zinsen - exakt jener Betrag, den Karl-Heinz Wildmoser jun. als damaliger Geschäftsführer der Stadion GmbH erhalten hatte, laut Strafurteil als Bestechungsgeld, um der Alpine den Bauauftrag zu verschaffen.

Haftstrafe

Wildmoser wurde deswegen im Mai 2005 zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die er derzeit in der Justizvollzugsanstalt Landsberg absitzt.

Gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts ist kein Rechtsmittel möglich, das Urteil des Landgerichts ist damit rechtskräftig.

Alpine-Anwalt Wolfgang Heiermann kritisierte den Richterspruch scharf: "Auf wenigen Seiten und ohne juristisch tragfähige Begründung ist das OLG über unsere rechtlich fundierten Darlegungen hinweggegangen, hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, unsere Argumente einzeln zu behandeln." Heiermann vermutet höhere Interessen hinter dem Spruch: Seine persönliche Überzeugung sei, dass das Urteil "fern jeder juristisch angemessenen Begründung ist und nach der politischen Großwetterlage anscheinend nicht anders ergehen durfte". (APA)