Der offizielle Rekord im Nichtschlafen wurde unter ärztlicher Aufsicht 1965 von einem damals 17-jährigen US-Schüler mit 264 Stunden aufgestellt. Vergleichsdaten von Folteropfern, die durch Schlafentzug zu Tode gebracht wurden und werden, liegen (offiziell) nicht vor.

Nach 64 Stunden Wahnvorstellungen

Aus Studien weiß man aber, dass nach 24 Stunden Schlafentzug die Reizschwelle sinkt, nach 64 Stunden Wahnvorstellungen auftreten. Irgendwann tritt dann der Tod ein. Doch den Zweck des Schlafes mit banaler Lebenserhaltung zu definieren, ist der Wissenschaft zu ungenau.

Sie formuliert vier Thesen

- die psychische: Erlebnisse der Wachphasen werden in Träumen verarbeitet, eingeordnet, unwichtige Infos gelöscht.

- die regenerative: Organe können sich erholen.

- die kalibrative: Rhythmen der Körpersysteme, die bei Tag durcheinander geraten, werden auf Ausgangswerte (quasi auf null) zurückgestellt.

- die adaptive: Schlaf dient nicht primär der Erholung, sondern ist ein genetisches Programm zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts: Raubkatzen ruhen demnach nicht 17 Stunden am Tag, weil ihr Organismus das braucht, sondern um ihren Beutetieren genügend Erholungszeit zu gönnen. (fei/MEDSTANDARD/26.02.2007)