Bild nicht mehr verfügbar.

Der Merkur als dunkles Pünktchen vor der Sonnenscheibe - wesentlich bessere Bilder sollen die verschiedenen Merkur-Missionen liefern.

Foto: Reuters/Murray
Paris - Europa und Japan wollen eine wissenschaftliche Mission zum Merkur schicken: Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA am Montag in Paris mitteilte, gab sie grünes Licht für die "BepiColombo" getaufte Expedition ins All. Geplanter Starttermin ist August 2013. Nach sechs Jahren Reise durch das Sonnensystem sollen drei Module mit elf Präzisionsinstrumenten den rätselhaften Planeten 2019 erreichen. Entworfen wird die Mission bei Astrium in Friedrichshafen.

Der Merkur ist der innerste Planet des Sonnensystems: Die Sonnenstrahlung ist dort etwa zehn Mal so stark wie auf der Erde. Die Temperaturen unterliegen extremen Schwankungen: Am Tage herrschen auf der Oberfläche bis zu 470 Grad, die Blei schmelzen lassen würden. Nachts sinkt der Thermometerstand auf bis zu minus 212 Grad; bei dieser Temperatur wird selbst Sauerstoff flüssig.

Messenger ist schon unterwegs

Im August 2004 hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA ihre "Messenger"-Mission zum Merkur gestartet. Die US-Sonde soll ab Juli 2008 zunächst drei Mal am Merkur vorbeifliegen. Im März 2011 soll "Messenger" auf seine Umlaufbahn einschwenken und den Planeten ein Jahr lang umrunden. Eine erste US-Mission zum Merkur war 1973 gestartet.

"BepiColombo" soll mit einer Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumzentrum Kourou auf die Reise ins All geschickt werden. Der Grundstein für die Sojus-Startanlagen in Französisch-Guyana sollte am Montag von europäischen und russischen Vertretern gelegt werden. Verglichen mit den bisherigen Sojus-Starts in Baikonur in der kasachischen Steppe, erlauben Starts in Nähe des Äquators wie in Kourou wesentliche Einsparungen beim Treibstoff - oder aber deutlich mehr Nutzlast.(APA/red)