Vaduz - Die Causa Bawag beschäftigt nun das Liechtensteiner Gericht. Am 2. März muss sich jener Treuhänder, der einziger Zeichnungsberechtigter der Galonia-Anstalt ist, wegen Verletzung des Sorgfaltspflichtgesetzes verantworten. Die Staatsanwaltschaft prüfte aufgrund eines österreichischen Rechtshilfeersuchens vier Liechtensteiner Unternehmen. Bei Galonia wurde man fündig - oder auch nicht. Denn einer der Vorwürfe lautet, dass "Geschäftsbeziehungen nicht ausreichend dokumentiert wurden", sagt der leitende Staatsanwalt Robert Wallner. Heißt: Die Akten sind weg. Auskunft wird der Treuhänder auch geben müssen, warum er kein "Profil der Geschäftsbeziehung" erstellt hat, warum er über eine "außergewöhnliche Transaktion" nicht der Finanzmarktaufsicht berichtet hat. Damit könnten Gelder von Wolfgang Flöttl gemeint sein, etwa die ominösen 320.000 US-Dollar, die über den Galonia-Briefkasten geflossen sind, in Richtung Bawag oder gar SPÖ, wie vermutet wird. Im Gespräch mit dem Standard im September gab sich der Treuhänder ahnungslos: Die Galonia sei nicht mehr aktiv. Er kenne weder Flöttl noch Schlaff. (jub, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.2.2007)