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Thomas Pöck (re) kämpft bei den New York Rangers um ein Stammleiberl.

Foto: AP/ Altaffer
New York/Wien - Das erste Jahr in der National Hockey League (NHL) ist eine harte Prüfung. Sportlich, aber auch mental. Das mussten schon Reinhard Divis, Christoph Brandner und Thomas Vanek erfahren, nun geht Thomas Pöck durch diese harte Schule. Der Kärntner ist siebenter Verteidiger der New York Rangers, und obwohl sich Cheftrainer Tom Renney positiv über dessen Leistungen äußert, kommt der 25-Jährige fast nur dann zum Zug, wenn sich ein Spieler verletzt.

"Du kannst nicht zufrieden sein, weil du keinen Rhythmus bekommst. Ich bin nicht angefressen, ich kann es ohnehin nicht ändern. Aber es ärgert mich. Ich kann nur gut trainieren und mein Bestes geben, wenn ich dran bin. Alles andere liegt nicht in meiner Hand", erklärte Pöck im Gespräch mit der APA.

Langer Weg zum Stamm-Verteidiger

25 Spiele mit meist viel Eiszeit hat er in seiner ersten vollen Saison im NHL-Kader der Rangers bisher absolviert, aber trotz der Abgänge der routinierten Verteidiger Darius Kasparaitis und Sandis Ozolinsh sowie Lob vom Trainer ist ihm der Sprung zu einem der sechs Stamm-Verteidiger verwehrt geblieben. Dreimal hat Pöck bei Renney nachgefragt. "Er hat immer gesagt: Es passt, du spielst gut, du machst gute Fortschritte, aber du musst lernen. Du hast noch zehn Jahre vor dir", so Pöck.

30 bis 40 Spiele hat Renney vor der Saison in Aussicht gestellt, auf diesem Weg ist er. Und dennoch: Er vermisst den Rhythmus, den man bekommt, wenn man "15, 20 Partien hintereinander spielt" und auch das Vertrauen. "Vor der All-Star-Pause habe ich vier Spiele sehr gut gespielt, und bei der ersten "Chance" hat er mich wieder rausgenommen. Ich habe nie das Gefühl, dass ich Fehler machen kann. Ich habe sicher Fehler gemacht, aber nie so, dass er sagen kann, du musst auf die Bank", meinte der Teamverteidiger. Ein Transfer (Übertrittszeit endete am Dienstag) schien dennoch unwahrscheinlich.

Vertrag läuft im Sommer aus

Vielmehr ist eine Verlängerung seines Engagements bei den Rangers wahrscheinlich. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, als "Free-Agent" ist er dann nicht mehr an den Klub gebunden. Doch General-Manager Glen Sather hat bereits Pöcks Agenten angerufen, New York will den Kärntner für zwei weitere Jahre verpflichten. Also hofft Pöck, dass das erste Jahr nur die Probe ist und er dann in seiner zweiten möglicherweise den nächsten Schritt machen kann. Eine Rückkehr nach Europa schließt er ohnehin aus: "Ich bin lieber hier der siebente Verteidiger als in einer schwächeren Liga der Superstar."

Wie seine unmittelbare Zukunft ausschaut, hängt nicht zuletzt vom Erfolg der Mannschaft ab. Die Rangers haben derzeit einigen Rückstand auf die Playoff-Plätze. "Es ist nicht leicht, aber es ist nicht unmöglich. Ich glaube nicht, dass die Rangers vorzeitig aufgeben", sagt Pöck. Schaffen sie es dennoch nicht, kann sich der ÖEHV-Teamchef Jim Boni freuen. Denn dann wäre Pöck für die WM ab 27. April in Moskau zu haben. "Ich komme sicher, wenn es geht", stellt er klar, dass er immer gerne für Österreich spielt. (APA)