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Studie: Österreicher klagen über schwer verständliche Verträge und unübersichtliche Angebote - viel Geld geht dadurch für den Einzelnen verloren.

Foto: APA/dpa/Frank May
Wien - Die Wirtschaftsuniversität Wien hat in Kooperation mit der WKO, Fachverband der Versicherungsmakler, eine Studie über "Die Einstellung der Österreicher zum Thema Versicherungen" erstellt. Die aktuelle österreichweit repräsentative Studie belegt, dass 87 Prozent der Österreicher wenig von Versicherungen verstehen und 84 Prozent über schwer verständliche Verträge klagen. "Rund zwei Drittel der Österreicher finden, dass es viele Versicherungsanbieter und ein unübersichtliches Angebot gibt. Man erkennt deutlich den Wunsch nach mehr Transparenz und nach professioneller Beratung", informiert Wolfgang Mayerhofer von der WU-Wien.

Die Studie zeigt weiters auf, dass die meisten Österreicher zwar den Kontakt zu einzelnen Versicherungsunternehmen nutzen, Versicherungsvergleiche hingegen seltener für die Informationsgewinnung herangezogen werden. Der Durchschnittsösterreicher kennt nicht den Unterschied zwischen Vertretern, Agenten und unabhängigen Versicherungsmaklern. Obwohl die Mehrzahl der Österreicher weiß, dass sich mit laufender Überprüfung viel Geld sparen ließe, überprüfen nur wenige regelmäßig ihre Versicherungsverträge.

Verschenkte Eigentumswohnung oder Sportwagen

Aufgrund der Ergebnisse der WU-Studie gab die WKO eine Berechnung in Auftrag, die erheben sollte, wie viel ein Privaterhaushalt durch falsche Versicherung verlieren kann. In den sechs gängigsten Versicherungssparten (Eigenheim, Haushalt, Kfz, Unfall, Rechtschutz, Ableben) wurden die günstigsten und teuersten Anbieter gegenübergestellt. Laut dieser Kalkulation kann der durchschnittliche österreichische Haushalt im Laufe eines Menschenlebens – durch fehlende bzw. falsche Beratung – 84.000 Euro verlieren, wenn jeweils der teuerste Anbieter statt des günstigsten gewählt wurde. "Diese Summe entspricht immerhin dem Wert einer Eigentumswohnung oder dem eines neuen Porsche Cayenne. Solch ein Sparpotential verdeutlicht, dass sowohl bei einer falschen Versicherungswahl als auch bei Unter- oder Doppelversicherung sehr hohe Geldbeträge verloren gehen. Daher ist es wichtig, neben der Prämienhöhe auch alle Nebenleistungen zu bewerten. Nur durch die Erstellung eines persönlichen Risikoprofils, welches alle familiären und finanziellen Hintergründe erfasst, ist es möglich, eine maßgeschneiderte Versicherungslösung zu finden", erklärt Gunther Riedlsperger, Bundesobmann Fachverband der Versicherungsmakler.

Die Versicherungsmakler planen – auf Grund der Erkenntnisse aus dieser Studie – künftig verstärkt auf das hohe Sparpotential durch die richtige Versicherungswahl aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass sie die einzige Berufsgruppe ist, die alle am Markt erhältlichen Versicherungsangebote unabhängig vermittelt. (red)