Ausschnitt aus Gela Babluanis "13, Tzameti"

Foto: Les Films de la Strada/ MK2
Wien - Das 9. Festival du film francophone wird dieses Jahr vom 20. März bis 29. März im Wiener Votivkino stattfinden. Bei einer Pressekonferenz wurde das Programm vorgestellt: in den neun Festivaltagen werden 20 Spielfilme und Dokumentationen aus Frankreich, Kanada, Belgien und der Schweiz gezeigt, außerdem gibt es die mittlerweile fast traditionelle Kurzfilmnacht am 24. März.

Als "ein bisschen reduzierter als in den letzten Jahren, aber sehr dicht" bezeichnete Barbara Schedler von der Schweizer Botschaft die Programmierung des Festivals, das am 20. März mit dem Schweizer Film "Jeune Homme" in einer geschlossenen Veranstaltung eröffnet wird. Auffällig ist tatsächlich das Fehlen von Filmen aus frankophonen Ländern Afrikas oder Asiens, die in den letzten Jahren einen wichtigen Platz in der Filmschau eingenommen hatten. "Die Gestaltung des Festivals hängt auch von den Kapazitäten und der Vertretung der jeweiligen Länder hier in Wien ab", meinte dazu Schedler, das Ziel sei auf jeden Fall, nächstes Jahr wieder Filme aus mehr Ländern dabei zu haben.

Filmemacher zu Gast

Viele der Filme des Festival du film francophone werden dort zum ersten und wohl auch einzigen Mal in Österreich zu sehen sein, auch gibt es Gelegenheit, einige der Filmemacher kennen zu lernen: Unter anderem wird Yvan Le Moine seine Romanverfilmung "Vendredi ou un autre jour" präsentieren, auch Fabienne Berthaud mit "Frankie" um ein alterndes Mannequin und Denis Dercourt mit "La Tourneuse de pages" werden in Wien erwartet.

Unterschiedlichste Filme werden beim Festival gezeigt: Vom familienfreundlichen Trickfilm "Azur et Asmar" über den nervenaufreibenden Schwarz-Weiß-Thriller "13, Tzameti" rund um abgründige Glücksspiele bis zur Komödie "Gentille" um eine emotional verwirrte Ärztin (Emmanuelle Devos) zeigt sich das formale und thematische Spektrum sehr weit.

Zidane-Doku

Einer der innovativsten Beiträge zum Festival ist wohl "Zidane, un portrait du 21e siecle", eine Dokumentation, für die mit 17 Kameras jede kleinste Bewegung des Nationalhelden Zinedine Zidane während eines Fußballspiels festgehalten wurde. "La Raison du Plus Faible" des Belgiers Lucas Belvaux ist ein starkes Drama um soziale Missstände und ihre möglichen Folgen. Im Rahmen eines "Filmfrühstücks" wird am 25. März Tony Gatlifs wie gewohnt sehr emotionaler Streifen "Transylvania" gezeigt.

Auch nicht Französisch sprechende Cineasten können übrigens getrost ins Votivkino pilgern: Alle Filme sind deutsch oder englisch untertitelt. (APA)