Innsbruck – Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa (VP) drängt beim Brennerbasistunnel (BBT) auf rasche Entscheidungen. Die von EU-Koordinator Karel van Miert jüngst zugesagte EU-Beteiligung von 900 Millionen Euro könne nur bei einem Baubeginn vor Ende der Budgetperiode 2013 in Anspruch genommen werden. Jetzt gehe es darum, "alles daran zu setzen", die Finanzierung für den BBT "aufzustellen". Sonst bestehe die Gefahr, dass die EU-Gelder "in andere Projekte fließen".

Weitere EU-Mittel über 2013 hinaus hält Tirols Landeshauptmann für möglich. Für eine Beteiligung Deutschlands am BBT hat sich dieser Tage auch Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) ausgesprochen und gegenüber der Tiroler Tageszeitung angekündigt, dies Kanzlerin Angela Merkel vorzuschlagen. Stoiber sieht auch Nachholbedarf bei den bayerischen Zulaufstrecken.

Alpentransitbörse

Befriedigt zeigt sich van Staa darüber, dass Pläne, den Bahnausbau im Unterinntal über 2011 hinaus zu verzögern, um Geld für den Koralmtunnel freizubekommen, vom Tisch seien. Als großen Erfolg wertet van Staa, dass dieser Tage im Ausschuss der Regionen einstimmig ein österreichischer Antrag zur Schaffung einer Alpentransitbörse durchgegangen ist. Die größte Überzeugungsarbeit hätte es dabei bei seinen Parteifreunden in der EVP-Fraktion gebraucht, betonte van Staa.

Erneut ins Gespräch gebracht hat der Tiroler Landeshauptmann die Gründung einer "Asfinag West", die anteilsmäßig auch einen Teil der Asfinag-Schulden übernehmen müsste. Anlass ist der ungelöste Konflikt um eine von der Asfinag verweigerte Einhausung der Autobahn im seit 30 Jahren extrem belasteten Abschnitt im Innsbrucker Stadtteil Amras. (hs, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.2.2007)