Wien - Im heftigen Arbeitskonflikt um die erstmalige Betriebsratswahl beim Textildiscounter KiK wurde nun der Wahlvorschlag der Liste "Wir sind KiK" eingebracht. Listenerster ist erwartungsgemäß der bisherige Spitzenkandidat Andreas Fillei, der kürzlich ohne Angabe von Gründen fristlos entlassen und mit einem Hausverbot belegt wurde. Das Zutrittsverbot wurde laut Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) inzwischen gerichtlich wieder aufgehoben.

"Allen Widrigkeiten zum Trotz sind wir mit eineinhalb Jahren Verspätung bei der tatsächlichen Wahlhandlung angelangt. Als verantwortungsvoller Mitarbeiter und Demokrat freut es mich, dass wir diesen Prozess wieder in Gang bringen konnten. Alle KollegInnen können jetzt ihre VertreterInnen wählen. Jetzt ist der Wahlvorstand aufgefordert, einen faire Wahl zu gestalten", so Fillei am Mittwoch in einer GPA-Aussendung.

"Stasi-Methoden"

Zuletzt hatte die GPA dem deutschen Textildiscounter "Stasi-Methoden" in Österreich vorgeworfen. Demnach wurden bei einer Infoveranstaltung in der ÖGB-Bezirksstelle Zell am See KiK-Beschäftigte vom KiK-Bezirksleiter fotografiert. Weiters hätten die Mitarbeiter im Vorfeld von der Unternehmensführung ein Schreiben erhalten, das ihnen nahegelegt habe, nicht an der Gewerkschaftsveranstaltung teilzunehmen. Eine Stellungnahme von KiK war dazu nicht zu erhalten.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Wahl eines Betriebsrates seit Jahren zu verhindern und den Mitarbeitern nicht gesetzeskonforme Arbeitsbedingungen zu bieten - wie nicht bezahlte Überstunden. Der Diskonter bestreitet dies. (APA)