Künstler und Kurator vor historischer Kulisse: Kübeck (li.), Zeisler.

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Den Onkel Poldi, sagt Max Kübeck, gab es: 1892 war Leopold Wurmbrand mit dabei, als Erzherzog Franz Ferdinand auf Weltreise und Jagdexpedition ging. Und Kübecks Ahn (der Poldi, nicht der Erzherzog) passt in des Künstlers "ewiges" Thema: die eigene Familie samt ihren oft heiklen Verstrickungen in die "große" Geschichte - egal, ob es um kakanische Großwildjagd, Homosexualität, aristokratisch-jüdisch-katholische Wurzeln oder die NS-Zeit geht.

Dienstagabend war dann "Onkel Poldis Tiger" Thema. Aber schon, dass das in der ziemlich kleinen Galerie (wenn man 20 Quadratmeter schon so nennen kann) "Blumen" ( blumenblumen.com ) geschah, macht die Ausstellung erwähnenswert. Denn der von Stefan Zeisler, Georg Molterer und Dominik Freynschlag gegründete, exakt gegenüber dem MAK am Ring situierte Ausstellungsraum ist ein Geheimtipp für Freunde des unprätentiös präsentierten Schaffens.

"Blumen" heißt Blumen, weil es früher eine - Überraschung! - Blumenhandlung war. Drum steht über dem Portal "Blumen". Und abgesehen vom Ersetzen der alten Leuchtstoffröhren durch neue hat das Blumen-Kleeblatt am Raum nichts geändert. "Anfangs dachten wir, dass es schwer würde, alle 14 Tage andere Künstler zu zeigen. Aber mittlerweile wissen wir: Das geht ganz gut", lacht Zeisler. Und hat auch schon etwas über die Realität der Kunst- und Galerienszene gelernt: "Wir haben um eine Jahressubvention von 4000 Euro angesucht, wurden aber abgelehnt - wenn wir 40.000 gefordert hätten, hätte man uns wahrscheinlich ernst genommen." (DER STANDARD Printausgabe 1.3.2007)