Wien - Die Industrie hat sich auf Grund der anhaltend guten Konjunkturlage für eine noch stärkeren Schwerpunkt auf Einmalzahlungen ausgesprochen. "Ein überproportionaler Abschluss unter dem Eindruck der guten Ergebnisse, der nachhaltig wirkt, wäre das Gefährlichste", warnte der Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Welser, am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Zwar räumte Welser ein, dass es heuer einen ordentlichen Abschluss über der Inflationsrate und unter Berücksichtigung der Produktivitätssteigerungen geben soll. Trotz der zweifellos "außerordentlichen Ergebnisse 2006" könnten am Ende aber nicht, wie von der deutschen Metallgewerkschaft gefordert, 6,5 Prozent mehr herauskommen. Welser sprach sich stattdessen für eine "Mindest- und Maximaleinmalzahlung" je nach wirtschaftlicher Lage des Unternehmens aus.

Prämie in diesem Monat

Die im Vorjahr mit den Metallern vereinbarte zusätzliche Einmalprämie von 100 Euro ist abhängig davon, ob das Unternehmen (auf Basis des Betriebsergebnisses - EBIT) Gewinne schreibt. Manfred Engelmann, Geschäftsführer der Bundessparte, bezeichnete dies als lediglich "ersten, zaghaften Schritt". Die Prämie wird diesen Monat fällig.

Nur 45 Unternehmen der geschätzten 2.500 Firmen, für die der KV-Abschluss gilt, haben sich laut Engelmann als Verlustbetriebe deklariert und einen Antrag auf Befreiung von der Prämie gestellt. "Es hat wohl viele gegeben, denen 100 Euro zu wenig waren, um sich zu den 'Armen' zu bekennen", sagte Engelmann. Die Vorgespräche zur heurigen Herbstlohnrunde laufen derzeit gerade an. (APA)