Wien - Der österreichische Energieregulator hat am Donnerstag von den Erdgasgesellschaften zügiges Handeln auch beim Senken der Preise gefordert: "Auf Grund der Erhöhung des Erdgasimportpreises haben die meisten Energieversorger unverzüglich Preiserhöhungen im Tarifkundensegment durchgeführt. Umgekehrt wäre es nun angemessen, die sinkenden Einstandspreise an die Tarifkunden ebenso unverzüglich weiterzugeben", verlangt E-Control-Chef Walter Boltz in einer Aussendung.

Der Hintergrund: Die Importpreise für Erdgas sind mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten an den Erdölpreis gekoppelt. Seit vergangenen Sommer ist dieser freilich von damals 78 Dollar pro Fass auf gegenwärtig 61 Dollar zurückgegangen. Die Folge: Für die Gasgesellschaften (Ferngasgesellschaften, Stadtwerke) haben die Importpreise im vergangenen Oktober den höchsten Stand erreicht, sind seither aber wieder um elf Prozent gesunken.

Höhere Preis hatten Preiserhöhungswelle zur Folge

Die meisten Versorger haben die höheren Einkaufspreise zum Anlass für eine Preiserhöhungswelle genommen - nun sollten sie sie auch senken, meint man bei der E-Control. Einen mit heuer vergleichbar niedrigen Index für die Einkaufspreise habe es "letztmals im November 2005" gegeben. Dazwischen habe es aber "gleich zwei erhebliche Preiserhöhungswellen in den letzten beiden Heizsaisonen" gegeben.

"Den Prognosen zufolge bleibt der Rückgang der Einstandspreise sogar bis Sommer 2007 stabil", schreibt die E-Control. In Deutschland, wo sich der Erdgasimportpreis ähnlich dem österreichischen entwickle, hätten bereits "zahlreiche Gasversorger Preissenkungen per April 2007 angekündigt". (APA)