München - Die Vorstandschefs von HypoVereinsbank (München) und Bank Austria (Wien) gaben am Montag Details des geplanten Zusammenschlusses zur drittgrößten Bank Europas bekannt. Mit der Bankenehe sollen ab 2003 Synergieeffekte (Kosteneinsparungen) von 500 Mill. Euro (6,88 Mrd. S) pro Jahr entstehen. Als "Restrukturierungsaufwand" werden 350 Mill. Euro veranschlagt. Im Detail werden 320 Mill. Euro (pro Jahr) vom gesamten Synergiepotenzial von 500 Mill. Euro durch Bereinigungen regionaler Überlappungen und in der Informationstechnologie erwartet. 175 Mill. Euro sollen in der Bank Austria durch laufende Optimierung des Inlandsgeschäfts eingespart werden. Ertragspotenzial aus "Cross-border-Transaktion" Erhebliches Ertragspotenzial aus dieser "Cross-boarder-Transaktion" erwarten die Bankenchefs durch Skaleneffekte, also vor allem mit dem Aufbau einer modernen Retail-Plattform im Zentrum Europas mit mehr als 8 Mill. Kunden, ebenso durch die Bündelung von Corporate Finance und Kapitalmarkt-Know-how. Bank Austria spart 2,4 Milliarden Schilling 175 Mill. Euro (2,4 Mrd. S) der im neuen Konzern auf 500 Mill. Euro angesetzten Sparvolumina bringt die Bank Austria auf, einen Teil davon aus dem bankeigenen Fusionsprozess mit CA-Aktivitäten. Allein aus der EDV-Zusammenschaltung vor zwei Wochen würden ab dem nächsten Jahr 75 Mill. Euro pro Jahr realisiert. Außerdem werden Flächen und Filialen reduziert, zusammen mit der schon lang beschlossenen Reduktion des BA-Personalstands im Inland auf unter 12.000 Mitarbeiter bis 2001 sollen in den nächsten zwei Jahren weitere 100 Mill. Euro gespart werden. Mitarbeiterabbau im Back-Office Mitarbeiterabbau werde es vornehmlich im Backoffice-Bereich geben. Randa unterstrich, dass die Zweimarkenstrategie im Inland weiter geführt wird. "Zwei Marken heißt natürlich nicht, dass wir zwei vollwertige Bankstrukturen aufrechterhalten werden." Diese Strategie werde für Bank Austria und CA schon jetzt verfolgt. Hinter den beiden Banken steht "eine Fabrik". Bereinigung regionaler Überlappungen International soll durch Bereinigungen regionaler Überlappungen 320 Mill. Euro pro Jahr eingespart werden. HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt führte allein in Euro-Land Synergiepotenzial von 65 Mill. Euro, in Osteuropa 70 Mill. Euro an. Zusammenlegungen der "Financial Centers" etwa in London, New York und auch Asien sollen weitere 65 Mill. Euro sparen helfen. Einen Riesenbrocken, nämlich 120 Mill. Euro, erspart freilich der Zusammenschluss in der Informationstechnologie (IT). Wie berichtet wird noch vor der außerordentlichen Hauptversammlung der Bank Austria im September das Aktientauschverhältnis Bank Austria- zu Hypo-Aktien von Wirtschaftsprüfern untersucht. Der gebotene Preis entspricht dem 1,6-fachen Buchwert des Eigenkapitals der Bank Austria, wurde am Montag bei der Pressekonferenz weiter erklärt. Zwei Manager in Bank Austria-Vorstand Wie berichtet bleibt Bank Austria-Chef Gerhard Randa Vorstandschef der künftigen Hypo-Tochter Bank Austria. Er zieht zudem in den Konzernvorstand der HypoVereinsbank ein. Die HypoVereinsbank wird zwei Manager in den Bank Austria-Vorstand entsenden. Ebenso zieht je ein Hypo-Manager in den Vorstand und Aufsichtsrat der Creditanstalt (CA) ein. HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt wird neuer Bank Austria-Aufsichtsratpräsident. Außerdem stellt die HypoVereinsbank zwei weitere Bank Austria-Aufsichtsräte. Der jetzige Aufsichtsratspräsident der größten österreichischen Bank, Siegfried Sellitsch, wird Mitglied des Aufsichtsrates der HypoVereinsbank. Nach Abschluss der Bank Austria-Übernahme durch die HypoVereinsbank via Aktientausch wird der Eigentümerkreis der Konzernmuttergesellschaft mit Sitz in München wie folgt aussehen: Allianz 14 Prozent, AVZ 7 Prozent, E.ON 7 Prozent, Münchener Rück 5 Prozent, Stiftungen 5 Prozent. 62 Prozent der Aktien werden dann im Streubesitz sein.(APA)