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Foto: APA/dpa/Wolfgang Thieme
"Wir haben eine regelrechte Altersphobie, die Menschen wollen in ihrer Umgebung keine Falten sehen, das erinnert sie zu sehr an ihr eigenes Altern, an den Tod", geht Personalberater und Wirtschaftspsychologe Othmar Hill pointiert in die Diskussion unter dem Titel "Pro-Aging statt Anti-Aging im Personalmanagement". Und, so Hill: Trotz Lippenbekenntnissen werde doch eher der 30-jährige Mann für Neueinstellungen bevorzugt.

Widerspruch

Aus dem Fachpublikum kam konkreter Widerspruch, Allianz und Bawag etwa stellten ihre Umsetzungen von Generationenmanagement vor – Wandel weg vom "Jugendwahn" sei also im Gange, sei sichtbar. Dass die Problematik aber nicht für alle Menschen und alle Branchen mechanistisch gleich zu lösen sei, warf Christoph Lehr, Personalleiter der Flughafen AG, ein, die von zusammen 3500 Mitarbeitern zwei Drittel körperlich stark beanspruchte Arbeiter beschäftigt. Da stelle sich die Frage von länger arbeiten wollen und können ganz anders, auch die der Qualifizierungen, der Umschulungen.

Kosten

Klar angesprochen wurde das Kostenthema: Ältere seien nach senioritätsbezogenen Gehaltsschemata einfach oft zu teuer, blieb man über weite Strecken in der Struktur stecken. Auch der Kündigungsschutz wurde ins Treffen geführt.

Politik gefragt

Konkret: Ein Masterplan der Politik fehle, die Gewerkschaften seien zu unflexibel, sagten Personalverantwortliche. Hill mahnte die Verantwortung der Unternehmen ein und den Ansatz der "Nutzenargumentation" für einen Fortschritt im Miteinander von Jung und Alt: "Das Damoklesschwert hängt nicht, es fällt schon", sagte er unter Hinweis auf die demografischen Szenarien der kommenden Jahre. (red, Der Standard, Printausgabe, 03./04.03.2007)