210 Schleusungen
Die Gruppe dürfte allein seit Mitte November 2006, dem Beginn der Ermittlungen, 210 Schleusungen von Landsleuten durchgeführt haben. Es sei davon auszugehen, dass die Organisation "seit mindestens zwei Jahren" tätig gewesen ist, berichteten die Kriminalisten
Den Ermittlungen zufolge mussten die aus der Heimat geschleppten Mongolen bis zu 4.000 Euro pro Person bezahlen. Sie wurden mit verschiedenen Verkehrsmitteln, vorwiegend mit dem Zug, transportiert und gelangten vornehmlich über Tschechien nach Österreich, berichteten die Fahnder.
Inserate in Zeitungen und Internet
Schleusungswillige Personen waren laut den Erhebungen mittels Zeitungsinseraten oder über das Internet und teilweise "unter Vorspiegelung falscher wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, arbeitsrechtlicher und sozialer Situation in Europa angeworben" worden. Im Zuge der mehrtägigen bis wochenlangen Reisen wurden die Migranten in verschiedenen Ländern in von der Organisation angemieteten Zwischenquartieren untergebracht. Die Routen führten von der Mongolei über Russland, Weißrussland, Polen und Tschechien. Von Österreich ging es zum Teil weiter nach Italien, Spanien, in die Schweiz, nach Frankreich, Deutschland, Belgien oder Schweden.
Visa für die Durchreise verschiedener Länder wurden oft durch Mittelsmänner der Organisation im Wege von Einladungen bzw. Verpflichtungserklärungen entgeltlich erlangt, berichteten die Fahnder weiter. Das selbe galt für fremde Ausweisdokumente. Andere Mittäter waren für den Transport der Gepäckstücke geschleuster Personen zuständig, der oft separat durchgeführt wurde.
Neben bis zu vier Schleppungen pro Woche werden der Bande auch andere Straftaten angelastet. Dazu zählen nach Angaben vom Samstag bandenmäßiger Diebstahl, Hehlerei sowie Ausbeutung und Nötigung von Mittätern und geschleusten Personen.