Wien - Für ihren Zusammenschluss teilen sich HypoVereinsbank (München) und Bank Austria (Wien) die Welt auf: Die Bank Austria soll neben den Österreich-Aktivitäten der neuen Konzernmutter vor allem deren Osteuropa-Netz dazunehmen und dort noch weiter expandieren. An die Bayern abtreten wird die Bank Austria dafür ihre sonstigen internationalen Standorte - Westeuropa-Niederlassungen und vor allem ihre Übersee-Aktivitäten: Also die Asien-Töchter und -Filialen ebenso wie die USA-Niederlassungen oder auch die hoch profitable Südamerika-Tochter BBA (Brasilien). Im Inland wolle die Bank Austria ihre 2-Marken-Strategie weiter fahren, wurde am Sonntag weiter betont. Die CA bleibe als Marke wie bisher. Dass die Creditanstalt in die Bank Austria hinein fusioniert werden und damit verschwinden soll, wurde heute abermals dementiert. Schoellerbank an Bank Austria Übernehmen wird die Bank Austria in Österreich die bisherige HypoVereinsbank-Tochter SKWB Schoeller, die mit 594 Mitarbeitern in 15 Geschäftsstellen 1999 auf 41,9 Mrd. S (rund 3,04 Mrd. Euro) Bilanzvolumen und ein Kundenwertpapierdepotvolumen von 71,5 Mrd. S kam. Im Depotbereich ist sie damit hierzulande unter den ersten 10. Offen blieben vorerst Fragen nach der Abgrenzung mit der neuen "BankPrivat" der BA/CA, deren vermögende Klientel recht ähnlich ist. Als eine der großen Synergien betrachtet man in Wien u.a. die gemeinsame Internetbankenlösung. Die Bank Austria-Gruppe erhalte Zugang zu einer der leistungsstärksten Direktbanken der Welt. Die HypoVereinsbank betreibt die Direkt Anlage Bank (DAB). Marktführer in Osteuropa Im Osten Europas wird die Bank Austria bei Bilanzsumme und Marktanteilen zum internationalen Marktführer: Ende 1999 wies die Bank Austria-Gruppe in ihren Osteuropa-Töchtern eine Bilanzsumme von rund 6 Mrd. Euro auf. Hochgerechnet sollen es mitsamt der bisherigen bayerischen Aktivitäten im Osten dann 12,8 Mrd. Euro werden. Beteiligungen an Großbanken unterhält die HypoVereinsbank in Russland und Polen, Töchter hat sie in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Kroatien. Im Übrigen hatte die Bank Austria ihre Beteiligung an der Moskauer IMB erst vor wenigen Monaten an die Bayern verkauft. In der Bank Austria wird darauf verwiesen, dass es vor allem in Polen gute Ergänzungen geben werde. Die Netze seien komplementär. Während die Hypo-Tochter Bank Przemyslowo-Handlowy (BPH) mit ihren 220 Filialen vor allem im Raum Krakau stark vertreten sei, konzentriere sich die PBK (Powszechny Bank Krediytowy, eine mehrheitliche Bank Austria-Tochter) mit landesweit 340 Standorten vor allem auf das Ballungsgebiet um Warschau. (APA)