Johannesburg - In Südafrika ist das Naturparadies St. Lucia durch einen Dammbruch gefährdet. Meterhohe Wellen des Indischen Ozeans haben über das Wochenende an mehreren Stellen einen schmalen Streifen Festland im Mündungsgebiet zerstört, so dass große Mengen Salzwasser ins Seengebiet fluteten. Die Wassermassen wurden durch den Zyklon "Gamede" ins Land gedrückt.

Sollte kein Regen in den kommenden Monaten fallen und den Salzgehalt des Biotops niedrig halten, müssen Krokodile und Flusspferde nach Angaben eines Parkmanagers das Gebiet möglicherweise verlassen. Langfristig sei auch ein Absterben der Vegetation zu befürchten.

Weltnaturerbe

Das Feuchtgebiet an der Ostküste Südafrikas, das die UNO-Wissenschaftsorganisation UNESCO auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzt hat, ist eins der größten des gesamten Kontinents. Herzstück des sich über 220 Kilometer Länge von Mosambik bis Kap St. Lucia erstreckenden Parkgebiets ist der 360 Quadratkilometer große St. Lucia-See. Die Region ist eine Attraktion für zahlreiche Touristen. Durch ein lang anhaltenden Dürre war der Pegel des Süßwasser-Sees jedoch unter Meeresniveau gefallen.

Im Feuchtgebiet leben schätzungsweise 1.500 Krokodile, 900 Flusspferde sowie Elefanten, Büffel, Nashörner, Leoparden und Pelikane. Mehr als 500 Vogelarten sind hier heimisch. Vor der Küste werden außerdem regelmäßig zwischen Juni und September Wale auf dem Weg Richtung Süden gesichtet. (APA/dpa)