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Von wegen Probeknotzen auf Birminghamer Tartan. Hier sieht man ausgepumpte Edelathleten nach 1500 Metern. (Sieger Sebrle liegt übrigens mittig.)

Foto: AP/Grant
Birmingham - Jason Gardener bleibt der einzige Hallen-Europameister über 60 Meter im neuen Jahrtausend. Der 31-jährige Engländer triumphierte am Sonntagnachmittag in Birmingham in der mit 5.000 Zuschauern erneut ausverkauften National Indoor Arena in 6,51 Sekunden und holte damit schon zum vierten Mal en suite Gold. Damit gewannen die Gastgeber auch die Medaillen-Wertung.

Die 29. Hallen-EM brachte insgesamt sieben Jahresweltbestleistungen, jedoch keinen Weltrekord, wohl auch deshalb weil Stabhoch-Überfliegerin Jelena Isinbajewa nicht angetreten war.

"Jetzt bin ich wieder voll im Geschäft", lautete der erste Kommentar des umjubelten Siegers, der wie der britische Silbermedaillengewinner Craig Pickering (6,59) beim oberösterreichischen Manager Robert Wagner unter Vertrag steht. Im Frauen-Sprint gab es durch die Belgierin Kim Gevaert (7,12) ebenfalls eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Sebrle: "Sehr schwer"

Auch Zehnkampf-Weltrekordler und Olympiasieger Roman Sebrle ist für weitere zwei Jahre bis Turin 2009 Hallen-Europameister im Siebenkampf. Der Tscheche sicherte sich mit der Jahresweltbestleistung von 6.196 Punkten seinen dritten Titel in Serie.

Für Sebrle war es ein gelungenes Comeback nach seinem Unfall im südafrikanischen Trainingslager, wo er Mitte Jänner nach einer eigenen Unachtsamkeit vom Speer eines einheimischen Sportlers an der Schulter verletzt worden war. Der 32-Jährige hatte jedoch Riesenglück, die Spitze durchdrang die Schulter, verfehlte aber sowohl Muskeln, Sehnen und Knochen.

"Es war wirklich sehr schwer, diesmal den Titel zu holen", betonte der sichtlich überglückliche "König der Athleten", der vor dem abschließenden 1.000-m-Lauf noch auf Platz zwei gelegen war. "Die Schulterverletzung hat mich in der Vorbereitung weit weniger zurückgeworfen als meine Wadenblessur."

Erfolgreichste Athletin in England war die Polin Lidia Chojecka, der als einziger von den rund 600 Aktiven aus 50 Nationen ein Doppelsieg gelang. Die 30-Jährige, die am Samstag bereits über 1.500 m triumphiert hatte, verteidigte am Schlusstag in 8:43,25 Minuten ihren 3.000-m-Titel erfolgreich. (APA/red)