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Zerstörte Häuser in der von den Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogenen indonesischen Stadt Padang

Foto: REUTERS/STRINGER/INDONESIA
Bei zwei schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra sind am Dienstag mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 200 Menschen sind der Provinzregierung zufolge verletzt worden. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, da noch nicht aus allen Regionen Daten vorlagen. Zahlreiche Menschen wurden überdies noch unter den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser vermutet.

Nahe dem Epizentrum in der im Westen der Insel gelegenen Provinzhauptstadt Padang brach nach dem ersten Beben Panik unter den Einwohnern aus, die einen Tsunami befürchteten. Eine Warnung vor einer solchen Flutwelle wurde von den Behörden jedoch nicht herausgegeben.

Angst vor Nachbeben

Evakuierungsmaßnahmen seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein Regierungsbeamter. Die indonesische Regierung habe Soldaten in die Region geschickt, die bei der Bergung von Verschütteten helfen sollten. Auch das Rote Kreuz entsandte Krisenteams, um den Opfern schnell helfen zu können. Als Sofortmaßnahme wurden Lebensmittel, Trinkwasser, Zelte und Medikamente verteilt.

Viele Krankenhäuser in der Provinz West Sumatra waren nach den Erdbeben überfüllt. Aus Angst vor Nachbeben wurden in mehreren Städten Zelte aufgestellt, um die Verletzten zu versorgen und die Angehörigen zu betreuen. Auch viele Bewohner der drei am schlimmsten betroffenen Regionen - Solok, Tanah Datar und Padang Panjang - bauten Zelte außerhalb ihrer zerstörten Häuser auf oder wollten die Nacht in Schulen oder Moscheen verbringen.

Erdstöße auch in Singapur und Malaysia spürbar

Die Erdstöße waren auch an der Westküste Malaysias und in Singapur zu spüren, wo mehrere Gebäude evakuiert wurden. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke mit 6,3, das staatliche Erdbebenzentrum in Indonesien mit 5,8 an. Als die Erde etwa zwei Stunden später ein zweites Mal bebte, wurde die Stärke 6,0 gemessen. Aus Panik vor einem Tsunami flüchteten viele Bewohner von Padang in höher gelegene Gebiete. Die Provinzhauptstadt ist eine der wenigen indonesischen Städte, die über ein Tsunami-Warnsystem verfügen.

Indonesien liegt in einer Region, in der es häufig zu Erdbeben kommt. Im Dezember 2004 löste ein Seebeben vor Sumatra eine Tsunami-Flutwelle aus. In rund einem Dutzend Ländern Asiens und an der afrikanischen Küste wurden rund 230.000 Menschen getötet. (APA/Reuters)