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Obwohl die US-Soldaten laut Angaben von Augenzeugen die Löschung sämtlicher Bilder des Gefechts anordneten, wurde am Montag dieses foto des Fotografen Rahamt Gul veröffentlicht.

Foto: AP/Rahamt Gul
Islamabad - In der an der Grenze zu Pakistan gelegenen Stadt Jalalabad protestierten am Dienstag hunderte Menschen wegen der Tötung mehrerer Zivilisten durch US-Soldaten am vergangenen Sonntag.

Vor einem Universitätsgebäude der versammelten sich vornehmlich Studenten mit Transparenten wie "Tod den Koalitionstruppen". In der Nähe von Jalalabad waren am Sonntag nach Angaben der Regierung in Kabul zehn Zivilisten ums Leben gekommen, als es nach einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi von US-Soldaten zu einem Schusswechsel kam.

HRW fordert Aufklärung

Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte eine rückhaltlose Aufklärung des Hergangs der Ereignisse. Reporter ohne Grenzen forderte in einer Aussendung von der Armee der Vereinigten Staaten eine Erklärung "zur Zensur und Bedrohung von afghanischen Journalisten", die über die Schießereien berichten wollten. Ausrüstung sei von einem Soldaten konfisziert und Aufnahmen gelöscht worden.

Gouverneur verteidigt Luftangriff

Wie das afghanische Innenministerium am Dienstag unter Berufung auf die Koalitionstruppen mitteilte, starben in der nordafghanischen Provinz Kapisa bei einem Bombenangriff der Koalitionstruppen am Sonntag neun Zivilisten, zumeist Frauen und Kinder, sowie drei mutmaßliche Aufständische. Präsident Hamid Karzai kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an. Der stellvertretende Gouverneur von Kapisa, Sayed Mohammad Dawood Hashimi, rechtfertigte den NATO-Angriff: In dem Haus habe ein bekannter Taliban-Kämpfer gewohnt, der für Raketenangriffe verantwortlich sei.

Taliban-Webseite gesperrt

Eine Internetseite der Taliban wurde mit Beginn der NATO-Offensive vom Internetprovider der Rebellen in Pakistan gesperrt. Besucher der Seite "Stimme des Jihad" wurden am Dienstag auf eine Internetseite umgeleitet, die mitteilte, dass das Kundenkonto ausgesetzt worden sei. Einer der möglichen Gründe für die Sperre sei die Verbreitung illegaler Inhalte, hieß es. Auf der Seite hatten die Rebellen ihre Propaganda verbreitet und sich zu Anschlägen bekannt. (APA/dpa/Reuters)