Während Kinder in manchen Wiener Bezirken aufgrund eines akuten Schulmangels keinen AHS-Platz finden und bei weiter entfernten Schulen nicht aufgenommen werden, weil sie zu weit weg wohnen, werden andere abgewiesen, weil sie einen einzigen Zweier im Zeugnis haben.
Dies passierte dem besten Freund des Sohnes von Christine Elkner. Beide Kinder wurden in der nähesten Schule angemeldet, einziger Wunsch an das Gymnasium war, dass beide gemeinsam in eine Klasse gehen können. Nun wurde der eine aufgenommen, der andere nicht. "Wenn wir gewusst hätten, dass die Schule nur Kinder mit lauter Einsern aufnimmt, hätten wir sie gleich wo anders angemeldet", ärgert sich Elkner.
"Jede Schule müsste gemischtes Publikum aufnehmen", spricht sich Elkner gegen ein "Zweiklassensystem für Zehnjährige" aus. Auch dass bei vielen Anmeldungen Kinder mit Geschwistern in der Schule bevorzugt werden, stört Elkner: "Warum soll mein Sohn als Einzelkind keine sozialen Kontakte haben, die ihm wichtig sind?"
Enttäuscht sind auch 250 niederösterreichische Volksschüler, für die es in ihrem Bundesland keinen AHS-Platz gibt. Der Andrang von 6000 AHS-willigen Schülern sei nicht vorauszusehen gewesen, beteuerte Niederösterreichs Landesschulratspräsident Hermann Helm am Dienstag und verwies auf die erste Leistungsgruppe in Hauptschulen, in denen derselbe Lehrstoff wie in einem Gymnasium vermittelt werde.